Kein Platz für Skulpturen am Kulturforum
Das Areal zwischen Philharmonie und Neuer Nationalgalerie wurde als Baugrund für das neue Museum der Moderne ausgewählt. Auf dem Gelände standen zahlreiche Skulpturen. Sie sind bis auf augenscheinlich ganz wenige schon abtransportiert worden und kehren nicht ans Kulturforum zurück.
Die Kunstwerke stehen dem Bauprojekt im Weg. Der Vorschlag der Architektin Johanna Meyer-Grohbrügge und auch der Bezirksverordnetenversammlung von Mitte, die Skulpturen in das spätere Museum zu integrieren, fand kein Gehör.
Der Fachbereich Kunst und Kultur im Bezirksamt Mitte hat bereits im August 2017 Kontakt zu den Bildhauerinnen und Bildhauern oder ihren Erben aufgenommen, um mit ihnen die „Baufreimachung“ des Geländes zu klären.
Kulturstadträtin Sabine Weißler (Grüne) hatte mit Vertretern der Senatsverwaltung für Kultur und Europa sowie mit der Museumsbauherrin, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, über den Umgang mit den Skulpturen beratschlagt. Die Runde kam zu dem Schluss: Die Skulpturen wurden „als temporäre Maßnahme“ am Kulturforum aufgestellt. Die Preußenstifung hat keine weitere Verwendung für sie im neuen Museum. Das Bezirksamt kann für die Werke keine öffentlichen Flächen dauerhaft zur Verfügung stellen. Ihre Zeit am Kulturforum ist also abgelaufen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Objekte anlässlich des Symposiums „E88“ und des vierten Bildhauersymposiums „Steine ohne Grenzen“ auf dem Kemperplatz aufgestellt. Zum vierten Symposium „Steine ohne Grenzen – für Frieden und Menschlichkeit“ wurde 2003 die zweite Skulpturenlinie eingeweiht. Die Idee für die Veranstaltung stammte von den Bildhauern Rudolf J. Kaltenbach und Silvia Christine Fohrer. Sie widmeten ihr Projekt dem 1943 im KZ Majdanek oder Sobibor ermordeten Maler und Bildhauer Otto Freundlich, von dem die Idee einer völkerverbindenden „Straße der Skulpturen Paris-Moskau“ stammt.
Die Skulpuren, die die Künstlervertreter gerne wieder am Kulturforum gesehen hätten, werden nun auf Kosten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz an Standorte in Berlin oder in brandenburgische Landkreise transportiert, die die Künstler oder ihre Vertreter auswählen. Solange kein neuer Standort gefunden ist, kommen die Objekte in ein Zwischenlager. Zu den Kosten der Transporte hat sich die Preußenstiftung gegenüber der Berliner Woche nicht geäußert.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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