Langer und oft nicht leichter Weg: Nach Juryentscheid zum Museum der Moderne: Sammlerehepaar gibt Vorbehalte auf
Tiergarten. Die Schenkung war an Bedingungen geknüpft. Die wichtigste: Ausreichend Platz für die Präsentation der Kunst müsse geschaffen werden und zwar dauerhaft gemeinsam mit den Beständen der Nationalgalerie.
Nach dem Juryentscheid zum Museum des 20. Jahrhunderts hat das Sammlerehepaar Ulla und Heiner Pietzsch seine Vorbehalte aufgegeben. Der Schenkungsvertrag mit dem Land Berlin, der nun im vollen Umfang gültig ist, war im Dezember 2010 geschlossen worden. Die zweite Bedingung, welche das Ehepaar Pietzsch stellte: Das Land Berlin überlässt die Sammlung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) als Dauerleihgabe.
Die international renommierte Privatsammlung der Familie Pietzsch zählt zu den bedeutendsten der Klassischen Moderne. Die Schenkung umfasst rund 150 Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen mit Spitzenwerken des Surrealismus in Paris und des Abstrakten Expressionismus der New Yorker Schule: Das ist Hochkarätiges von Max Ernst, René Magritte, Joan Miró, Salvador Dalí, Paul Delvaux und Jackson Pollock, Ad Reinhardt, Mark Rothko, Robert Motherwell und Barnett Newmann, aber auch von Frida Kahlo und Diego Rivera. Der Wert der Schenkung wird auf 120 Millionen Euro geschätzt.
SPK-Präsident Hermann Parzinger sprach von einem „Tag der Freude und der Wertschätzung für die Nationalgalerie“. „Das Lebenswerk von Ulla und Heiner Pietzsch wird nun sowohl in der Neuen Nationalgalerie als auch im Neubau gezeigt werden können. Für die Stiftung bedeutet dieser Schritt sehr viel“, sagte Parzinger während einer Feierstunde in seinem Amtssitz, der Villa von der Heydt am Landwehrkanal. Kulturstaatsministerin Monika Grütters betonte, das Schenkungsangebot von Ulla und Heiner Pietzsch wie auch das der beiden Sammler Marx und Marzona habe erst den Weg für das neue Museum geebnet. „Berlin wird reicher an Kunst und an Baukultur“, so Berlins neue CDU-Chefin. Ulla und Heiner Pietzsch sagten: „Es war ein langer und oft nicht leichter Weg, der hoffentlich zu einem guten Ende geführt hat.“
Die neue Kunststätte wird nach einem Entwurf des Schweizer Architekturbüros Herzog & de Meuron am Kulturforum an der Potsdamer Straße errichtet. Der Bundestag hat für das Projekt 200 Millionen Euro bewilligt. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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