Halbzeit für Bauhaus-Archiv
Neubau bekam jetzt die Richtkrone aufgesetzt

Der Neubau des Bauhaus-Archivs feierte jetzt Richtfest. Ursprünglich sollte das Museum bereits im vorigen Jahr wieder aufmachen.

Das Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung ist schon länger geschlossen. Denn auf dem Gelände entsteht entlang der Von-der-Heydt-Straße ein Neubau mit einem Turm. Baubeginn war im September. Nun bekamen der Rohbau des unterirdischen Sockelgebäudes und der Turm zur Halbzeit die Richtkrone aufgesetzt.

Nach dem Entwurf des Berliner Architekten Volker Staab entsteht ein langgestreckter zweigeschossiger Gebäuderiegel mit Bauhaus-Shop und Café. Der 20 Meter hohe gläserne Turm markiert den Haupteingang des Museums. Parallel dazu wird das alte Haus saniert. Bauhaus-Gründer Walter Gropius hatte es entworfen. Im Neubau werden künftig Dauer-, Sonder- und Wechselausstellungen gezeigt. Die Ausstellungsfläche erweitert sich mit dem Neubau auf 2300 Quadratmeter, vorher waren es 700. Auch für die Berliner Kreativwirtschaft und zeitgenössisches Design will das Bauhaus eine Plattform sein. Im gläsernen Turm soll es zudem Aktivitäten jenseits des klassischen Museumsbetriebs geben: museumspädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche, Workshops, Seminare, ein "digitales Studiolo" mit Informationen über das Bauhaus und die große Sammlung und ganz oben eine Terrasse für Feiern. Neubau und Bestandsgebäude sind über einen gemeinsamen Innenhof verbunden. Ins alte Museum soll das Archiv einziehen.

Ursprünglich sollte der Turm bereits 2021 fertig sein, das Museum ein Jahr später. Doch wegen baulicher Herausforderungen, unterbrochener Lieferketten und Quarantäne-Bestimmungen in der Corona-Zeit verzögerten die Bauarbeiten. Auch mussten die Arbeiten am Rohbau erneut ausgeschrieben werden. Für das Bauvorhaben waren zuletzt rund 64 Millionen Euro eingeplant. Zusätzlicher Aufwand und baupreisindexbedingte Kostensteigerungen hätten eine neue Kostenberechnung notwendig gemacht, teilte die Senatsbauverwaltung mit dem Start der Bauarbeiten im September mit. Der Bund finanziert mit.

Das Bauhaus gilt als wichtige Schule für Kunst, Design und Architektur im 20. Jahrhundert. Das Berliner Archiv umfasst etwa Zehntausende Fotos, wertvolle Möbel- und Designobjekte.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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