Bundeskanzleramt wird erweitert
Planungen für neuen Bürokomplex beginnen in diesem Jahr

Im Vordergrund der Visualisierung ist der bogenförmige Erweiterungsbau zu sehen. | Foto: Schultes Frank Architekten
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Die Zahl der Beschäftigten im Bundeskanzleramt ist gestiegen. Die Platzkapazitäten sind ausgereizt. Bis in geschätzt zehn Jahren entsteht daher am gegenüberliegenden Spreeufer ein Erweiterungsbau.

Die Zahl der Mitarbeiter in dem einst als Bundeswaschmaschine geschmähten Bundeskanzleramt hat sich seit 2001, als nach vierjähriger Bauzeit der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder in den Neubau einzog, von 410 auf derzeit rund 750 erhöht. Es ist eng geworden im für höchstens 460 Arbeitsplätze ausgelegten Bundeskanzleramt; 200 Bundesbedienstete mussten anderweitig untergebracht werden. Alle Mitarbeiter sollen nun an einem Ort zusammengeführt werden.

Das federführende Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung setzt auf eine „Campus“-Lösung, um den zusätzlichen Bedarf an 400 Büroräumen zu decken. Geplant ist im Westen des Bundeskanzleramts, im „Kanzlerpark“ jenseits des Spreebogens, ein sechsgeschossiges Gebäude in der Form eines spiegelverkehrten J. Das Robinienwäldchen wird für das Projekt abgeholzt.

Weitere Funktionsgebäude wie ein Post- und Logistikbereich, ein Multifunktionssaal und eine Hubschrauberlandeplattform werden auf dem Campus mit der Adresse Willy-Brandt-Straße 1 Platz finden. Für die Verbindung von Bundeskanzleramt und Erweiterungsbau ist eine neue Fußgängerbrücke über die Spree vorgesehen. Die vorhandene Nordbrücke bleibt bestehen.

Mit den Planungen für das Bauvorhaben wird in diesem Jahr begonnen. Sie dürften bis 2023 dauern. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung rechnet mit weiteren vier Jahren Bauzeit und der Fertigstellung des Komplexes nicht vor 2027.

Der Entwurf des Erweiterungsbaus stammt von Axel Schultes und Charlotte Frank. Das Berliner Architektenduo hat auch schon das Bundeskanzleramt entworfen. Die Gesamtkosten für den Erweiterungsbau kann das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung derzeit nur schätzen: rund 460 Millionen Euro. „Diese Schätzung berücksichtigt nicht künftige Baupreissteigerungen oder Kosten, die im Zuge des Risikos nicht vorhersehbarer Ereignisse im Bauablauf entstehen können“, so ein Sprecher.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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