Ein Schmuckstück ist zurück
Sanierung des Floraplatzes ist beendet
Der Floraplatz ist wieder ein Schmuckplatz. Die Gartenbauarbeiten im Großen Tiergarten sind beendet.
Rund um die Amazone wachsen jetzt Blauraute, Scheinbergminze und Schwertlilie. Dazu haben die Gartenbauer neue Wege mit wassergebundener Decke zwischen den Tierplastiken angelegt. Und im Zentrum des runden Floraplatzes können die Berliner zu Füßen der „Amazone zu Pferde“ picknicken und in der Sonne liegen. Südlich des Platzes kamen zudem 13 neue Buchen, Eichen und Linden in die Erde.
Rund 500 000 Euro kostete die denkmalgerechte Sanierung des Floraplatzes. Finanziert haben sie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, das Landesdenkmalamt, das Bezirksamt Mitte und die Berliner von-Hinckeldey-Stiftung. „Mit der Wiederherstellung der Platzgestaltung, der Skulpturenausstattung und der Bepflanzung ist eine wichtige Partie des Großen Tiergartens in Anlehnung an ihre gründerzeitliche Fassung wieder erlebbar“, sagte Stiftungsrat Klaus-Henning von Krosigk. Landeskonservator Christoph Rauhut geht optimistisch davon aus, dass der Sanierung des Floraplatzes „weitere notwendige Instandsetzungsmaßnahmen im Großen Tiergarten“ folgen.
Der Floraplatz gehört zu den bedeutendsten Gartenbaudenkmälern im Tiergarten. Angelegt hat ihn im späten 18. Jahrhundert Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff. Namensgebend für den Platz war die barocke Skulptur der Flora im Zentrum des Platzes, die Anfang des 20. Jahrhunderts von der „Amazone zu Pferde“ von Louis Tuaillon ersetzt wurde. Auf Wunsch von Kaiser Wilhelm II. kamen um 1905 acht lebensgroße bronzene Tierplastiken wildlebender nordamerikanischer Tiere rund um die Platzmitte hinzu. Die Tierplastiken waren Kopien der für das George-Washington-Denkmal in Philadelphia (USA) vom Bildhauer Rudolf Siemering angefertigten Skulpturen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Floraplatz zerstört. Die Amazone blieb vor Ort erhalten. Zwei Tierplastiken, ein Stier und ein Bär, aber gingen verloren, die sechs anderen, teils stark beschädigt, fanden andere Standorte im Tiergarten. Nach ihrer Restaurierung kehrten die zwei Bisons, zwei Hirsche, zwei Elche, der Stier und der Bär im Juni 2020 auf den Floraplatz zurück. Die verschollenen Skulpturen waren vorher nachgegossen worden. Die Sanierung des Platzes erfolgte, wie berichtet, ab dem Frühjahr 2022.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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