Der Stadt zugewandt
Staatsbibliothek am Kulturforum wird saniert

Die Visualisierung gibt eine Vorstellung von den künftigen Leseterrassen auf der Ostseite der Bibliothek | Foto: gmp
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  • Die Visualisierung gibt eine Vorstellung von den künftigen Leseterrassen auf der Ostseite der Bibliothek
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Eine Ikone Scharoun'scher Architektur, das denkmalgeschützte Gebäude der Staatsbibliothek zu Berlin am Kulturforum, wird grundlegend saniert und in Teilen neu gestaltet.

Die Baumaßnahme umfasst rund 11 000 Quadratmeter. Darin eingeschlossen ist der Teil des Gebäudes, in dem das Ibero-Amerikanische Institut untergebracht ist. Bauherrin ist die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK).

Was ist geplant? Das Foyer und das darüberliegende Geschoss, gleichsam Herzstück der Bibliothek, werden so modernisiert, dass sie technisch auf dem neuesten Stand sind und den Bedürfnissen einer Bibliothek des 21. Jahrhunderts genügen. Die Bibliothek will ihre Abläufe teilweise neu organisieren.

Über eine Fachöffentlichkeit hinaus soll sich das Haus mit einem öffentlich zugänglichen Café und einem weiteren Eingang am Marlene-Dietrich-Platz zur Stadt öffnen. Ebenso wird der Bereich der Zugangskontrolle – auch mit Blick auf eine Barrierefreiheit – neu gestaltet.

Während der Bauarbeiten soll der Betrieb der Staatsbibliothek aufrecht erhalten bleiben. Da wird viel improvisiert und umgezogen werden müssen. Mit der Gesamtplanung der umfangreichen Instandsetzung wird das Berliner Büro Gerkan, Marg und Partner (gmp) Generalplanungsgesellschaft beauftragt. Es ist Preisträger eines nichtoffenen Wettbewerbs. Er wurde vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) im Auftrag der Preußenstiftung extra dafür ausgelobt und durchgeführt. 14 Büros nahmen daran teil, darunter die Berliner Dependance von David Chipperfield Architects. Die Jury unter Vorsitz des Stuttgarter Architekten Volker Kurrle entschied sich für gmp. Chipperfield belegte den zweiten Platz.

Der Siegerentwurf sei mutig und ergreife die sich bietenden Chancen, lobte SPK-Präsident Hermann Parzinger. Ähnlich äußerte sich die Generaldirektorin der Berliner Staatsbibliothek, Barbara Schneider-Kempf. Mit dem ersten Preisträger gmp habe man ein Büro gewonnen, das mit seinem Entwurf bewiesen habe, „die hohen architektonischen Qualitäten zu wahren und wieder freizulegen, sie aber auch weiterzuentwickeln“, so BBR-Präsidentin Petra Wesseler.

Das Bibliotheksgebäude am Kulturforum wurde 1967 bis 1978 nach Plänen von Hans Scharoun (1893-1972) mit Unterstützung seines Schülers und späteren Partners Edgar Wisniewski (1930-2007) errichtet. Der Bau ist ein bedeutendes Beispiel der organischen Architektur Scharouns und der Moderne.

Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung wird im Auftrag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Vertragsverhandlungen mit gmp führen.

Alle Wettbewerbsarbeiten werden vom 1. bis 15. Oktober, montags bis freitags, 8 bis 22 Uhr (außer am 3. Oktober), in einer Ausstellung in der Staatsbibliothek, Potsdamer Straße 33, gezeigt. Die Schau wird am 30. September, 18 Uhr, eröffnet

Mehr Informationen gibt es unter https://staatsbibliothek-berlin.de.

Die Visualisierung gibt eine Vorstellung von den künftigen Leseterrassen auf der Ostseite der Bibliothek | Foto: gmp
Das neue Foyer nach dem Siegerentwurfs   | Foto: gmp
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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