Grünes Band am Hauptbahnhof
Vorarbeiten für Döberitzer Grünzug gestartet
Für den Döberitzer Grünzug haben die Vorarbeiten begonnen. Das grüne Band entsteht nördlich des Hauptbahnhofs auf einem Teilgrundstück der Bahn. Die erste Bauphase soll Ende 2024 abgeschlossen sein.
Mehr Raum für Natur, Spiel und Erholung mitten in der Stadt. Das soll der sogenannte Döberitzer Grünzug den Berlinern bringen. Geplant ist das Grünprojekt nördlich des Hauptbahnhofs schon länger. Nun ist mit dem Abbruch und der Entsiegelung von Betonflächen der erste Bauabschnitt gestartet.
Im Juli geht es mit den Landschaftsbauarbeiten im ersten, 2,6 Hektar großen Teilbereich los. Biotope, Vegetationsflächen und barrierefreie Wege entstehen entlang der Bahngleise. Im westlichen Teilbereich des ersten Bauabschnitts ist ein Kinderspielplatz geplant. Kinder und Jugendliche konnten vorab Ideen und Wünsche äußern. Die Nord-Süd-Grünverbindung als erste Bauphase soll Ende 2024 fertig sein. Sie verbindet den Hauptbahnhof künftig mit den nördlichen Stadtquartieren in Moabit und Wedding.
2000 Quadratmeter großes Sportfeld
für alle Altersklassen
Der zweite Bauabschnitt ist die Ost-West-Verbindung (Verlängerung der Döberitzer Straße) zwischen den Wohnquartieren an der Lehrter Straße und der Europacity. In diesem Teil des Döberitzer Grünzugs entsteht ein 2000 Quadratmeter großes Sportfeld mit Calisthenics-Anlage, Pumptrack, Streetball-Feld und Großschaukeln. Die Sportangebote für alle Altersklassen ergänzen den Spielplatz im Westteil. Außerdem setzen die Planer eine große Liegewiese und eine Tribüne mit Blick auf die Fernbahntrasse auf das Areal. Zum Verweilen und Erholen werden zudem 24 neue Bänke und ein neuer Trinkbrunnen platziert.
Der Döberitzer Grünzug wird auf einem 4,5 Hektar großen Grundstück der Bahn gebaut. Die Brache gestaltet die Grün Berlin Stiftung im Auftrag des Landes um. Knapp 1,3 Hektar neue Grünflächen werden angelegt, mehr als 200 Bäume und rund 700 Sträucher gepflanzt – auch für Wildbienen. Gehwege und Radweg durch die Grünanlage werden lokal entwässert, um das Regenwasser aufzufangen. Das versickert dann auf den Wiesen. „Schwammstadtprinzip“ nennen die Planer das. Damit das 1,5 Kilometer lange Wegenetz barrierefrei ist, trennen taktile Streifen die Fußwege vom Radweg. Die Ost-West-Verbindung wird zudem auf einer Strecke von 250 Metern als Schnellradroute ausgebaut und ist damit Teil des Fahrradvorrangnetzes.
Ausgleich für Bau der B 96
„Der Neubau des Döberitzer Grünzugs ist ein vorbildliches Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung“, so Christoph Schmidt, Vorstandschef der Grün Berlin Stiftung. An einem zentralen Ort Berlins entstehe aus einer Brachfläche ein naturnaher ökologisch wertvoller Freiraum und Erholungsort, der als Grünverbindung gleichzeitig städtebaulich das Wohnumfeld mit den angrenzenden Quartieren vernetze und aufwerte.
Die Kosten für das Grünprojekt summieren sich auf knapp sechs Millionen Euro, finanziert vom Land Berlin und über Ausgleichsmittel. Denn der Döberitzer Grünzug ist eine ökologische Ausgleichsmaßnahme für den Bau der B 96.
Wann der zweite Bauabschnitt beginnt, steht noch nicht fest. Das hängt davon ab, wie schnell die Bahn mit der neuen City-S-Bahn (S21) voran kommt. Die soll unter anderem auch den Hauptbahnhof besser an den S-Bahn-Ring anbinden. Die Grün Berlin Stiftung geht aber davon aus, dass der Döberitzer Grünzug 2027 komplett fertig ist.
Im Vorfeld des Bauprojekts waren die 70 Bewohner des wilden Camps am sogenannten Geschichtspark an der Lehrter Straße wie berichtet in eine Unterkunft der ehemaligen Kältehilfe umgezogen.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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