Streit um Allegro-Grundschule geht weiter
Eltern schlagen vor, dass die Volkshochschule in Büroräume zieht
Die Raumnot an der Allegro-Grundschule ist ein Dauerthema. So etwas wie Hoffnung auf baldige Besserung gab es Anfang Oktober. Schulstadtrat Carsten Spallek (CDU) kündigte zum Jahresende der Volkshochschule (VHS) Räume im Nebengebäude der Schule, dem „Lernhaus“. Bürgermeister Stephan von Dassel und Bildungsstadträtin Sabine Weißler (beide Grüne) legten ihr Veto ein.
Nach der geltenden Vereinbarung könne die VHS das Lernhaus an der Pohlstraße bis zum 31. Dezember 2020 nutzen, so von Dassel und Weißler. Gleichwohl prüfe das Bezirksamt, ob ein vorzeitiger Auszug möglich ist.Voraussetzung sei, dass passender Ersatz gefunden werde. Die Integrationskurse der Volkshochschule seien gesetzlich vorgeschrieben. Andere Fachbereiche der Verwaltung bemühten sich ebenfalls um Räume. Trägfähige Ergebnisse ließen sich nicht in wenigen Wochen erzielen.
Zum wiederholten Mal argumentieren Stephan von Dassel und Sabine Weißler, die Allegro-Grundschule habe genug Platz für den Unterricht gemessen an der Situation anderer Grundschulen im Bezirk. Das Bezirksamt versichert gleichzeitig, bei künftigen Entscheidungen den „Raummehrbedarf“ einzubeziehen. Zwei weitere Klassenräume werden noch in diesem Schuljahr der Schule zur Verfügung stehen. Bis Anfang 2019 will das Bezirksamt für die Grundschule und das Lernhaus „Perspektiven entwickeln, die die unterschiedlichen Ansprüche und vorhandenen Rahmenbedingungen in Einklang bringen“.
Katja Kaba, Vorsitzende der Gesamtelternvertretung an der Allegro-Grundschule, kritisiert das Bezirksamt. Wachsende Schülerzahlen und ein daraus resultierender erhöhter Raumbedarf seien der Verwaltung seit langem bekannt. Überlegungen, dass die Volkshochschule die Räume wieder an die Schule zurückgeben muss, habe bereits Spalleks Vorgängerin, Sabine Smentek (SPD), gehabt. Kaba beruft sich auch auf Aussagen von Detlev Thietz, dem leitenden Schulrat der regionalen Schulaufsicht, in einer Sitzung des Schulausschusses im November, die Qualität des Unterrichts an der Allegro-Grundschule leide unter der herrschenden Raumsituation.
Die Gesamtelternvertretung sieht gleich mehrere Möglichkeiten, um die Raumfrage recht bald zu klären: Die VHS-Schülergruppen, die keine Grundschulklassenstärke von 23 Kindern haben, ziehen (vorübergehend) in angemietete Büroräume. Dort habe die Volkshochschule dann ausreichend Zeit, nach passenden Räumen zu suchen und Perspektiven zu entwickeln. Oder die VHS gibt einen Teil der Räume an die Grundschule ab. „Ab dem Schuljahr 2019/2020 stehen der Grundschule alle Räume der VHS zur Verfügung“, sagt Katja Kaba oder für die VHS würden mobile Ergänzungsbauten auf bezirkseigenen Grundstücken aufgestellt. Es böte sich das ungenutzte Fußballfeld oder der an die Schule angrenzende Parkplatz an der Pohlstraße an.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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