Gab es Am Karlsbad mal ein Bad?
Autoren schreiben ein Buch über den Lützow-Kiez
Der Lützow-Kiez hat viel zu erzählen. Hier wohnten Berühmtheiten, und die Straßen im Viertel stecken voller spannender Geschichten. Zwei Autoren sind für ein Buch auf Spurensuche gegangen.
Das Lützow-Viertel oder auch der Lützow-Kiez liegt zwischen dem Landwehrkanal im Norden, der Kurfürstenstraße im Süden, dem Park am Gleisdreieck im Osten und dem Lützowplatz im Westen. In diesem Teil der Hauptstadt haben sich die Autoren Paul Enck und Sibylle Klosterhalfen auf Spurensuche begeben. Beide sind Psychologen und leben selbst im Kiez. Was sie entdeckten, ist ein Viertel voller spannender Geschichten, arg gebeutelt in der Zeit des Nationalsozialismus und in den Kriegstagen, aber mit so manchen Geheimnissen.
Davon erzählen zum Beispiel die 26 Straßen, von denen vier heute nicht mehr existieren. Gab es an der Straße „Am Karlsbad“ wirklich ein Bad? Warum trägt die Lützowstraße diesen Namen? Warum steht in der Pohlstraße nirgendwo vermerkt, wer Ottilie Pohl war? Und was hat es mit dem Chaos der Hausnummerierungen auf sich? Die Autoren geben in ihrem Buch „Das Lützow-Viertel. Geschichte und Geschichten aus dem Berliner Lützow-Kiez“ Antworten darauf.
Das Buch vergisst aber auch die Menschen nicht, die einst hier lebten und wirkten. Allen voran berühmte Persönlichkeiten wie die Ärzte und Wissenschaftler Rudolf Virchow und Oskar Vogt, die Verlegerfamilien de Gruyter und Ullstein, der Stadtplaner Peter Joseph Lenné oder der Baumeister Otto Wuttke. Lesenswert sind die Geschichte eines falschen schottischen Barons, eines Raubmörders oder einer Adligen, deren Schicksal Theodor Fontane als Vorlage für seine Romanfigur „Effi Briest“ diente.
Erhältlich ist das 214-seitige Sachbuch mit vielen Fotos im Buchhandel, beim Verlag hayit.de oder als E-Book. Es kostet knapp 20 Euro.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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