Gedenkstätte erinnert an Stauffenberg und seine Mitstreiter
Die von Stauffenberg vor 70 Jahren im Führerhauptquartier Wolfsschanze zur Detonation gebrachte Bombe hatte ihr Ziel nur knapp verfehlt. Adolf Hitler überlebte leicht verletzt und empfing schon ein paar Stunden später seinen Kriegspartner, den italienischen Diktator Benito Mussolini.
Stauffenberg war mit seinen Gefährten schon lange davon überzeugt, dass es Zeit sei, etwas gegen Hitler zu unternehmen, und er war sich über die Konsequenzen für sich und seine Familie im Klaren. "Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muss sich bewusst sein, dass er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen wird. Unterlässt er jedoch die Tat, dann wäre er ein Verräter vor seinem Gewissen. Ich könnte den Frauen und Kindern der Gefallenen nicht in die Augen sehen, wenn ich nicht alles täte, dieses sinnlose Menschenopfer zu verhindern", erklärte er einem Vertrauten.
In der Nacht zum 21. Juli 1944 wurden Oberst Stauffenberg sowie einige seiner Mitstreiter im Hof des Oberkommandos der Wehrmacht an der Bendlerstraße, der heutigen Stauffenbergstraße, erschossen beziehungsweise gezwungen, sich das Leben zu nehmen. Die Leichen der Hingerichteten wurden zunächst auf dem Alten Matthäusfriedhof in Schöneberg verscharrt, aber schon bald exhumiert und im Krematorium Wedding verbrannt. Die Asche hat man unauffindbar auf Berliner Rieselfeldern verstreut.
Nach dem gescheiterten Attentat lösten Naziführung sowie die Gestapo eine Verfolgungswelle ohnegleichen aus. Zahlreiche Mitverschwörer wurden verhaftet und ermordet. Als schon sowjetischer Kanonendonner in Berlin zu hören war, wurden die letzten Exekutionen vorgenommen, wie die neue Dauerausstellung und die Sonderausstellung über die Gestapo-Abteilung des Zellengefängnisses Lehrter Straße 3 dokumentieren. Ebenso unbarmherzig ging das Regime mit den in Sippenhaft genommenen Angehörigen der Verschwörer um.
Autor:Helmut Caspar aus Mitte |
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