KPM-Sammlung im Kunstgewerbemuseum in neu gestalteter Ausstellung
Tiergarten. Wie sehr sich Bildhauer- und Porzellankunst durchdringen, kann in einer Ausstellung des Kunstgewerbemuseums am Kulturforum entdeckt werden.
Das Museum verfügt über einen herausragenden Bestand an Kleinplastiken aus der Königlichen Porzellanmanufaktur (KPM). Kuratorin Claudia Kanowski präsentiert sie in der neuen Schau „KPM – Bildhauerkunst im Kleinformat“.
Anlass für die andere Sicht auf das Porzellan ist ein Buchneuerscheinung. Dorothee Heim hat jahrelang zum Sammlungsbestand des Berliner Kunstgewerbemuseums geforscht. Ihre bei Schnell und Steiner verlegte und von der Ceramica-Stiftung Basel sowie der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Publikation „Die Berliner Porzellanplastik und ihre skulpturale Dimension 1751-1825“ (640 Seiten, 800 Illustrationen, ISBN: 978-3-7954-3058-0, 86 Euro) ist soeben erschienen.
Die Ausstellung folgt dem im Buch beschriebenen Zeitraum. Es sind die ersten 75 Jahre der Manufaktur. Dazu gerechnet werden die beiden privaten Manufakturen von Wilhelm Caspar Wegely und Johann Ernst Gotzkowsky. Ihre Unternehmen existierten aber nur kurz. 1763 gründete Friedrich II. schließlich die Königlichen Porzellanmanufaktur. Von diesem Zeitpunkt an entstanden viele neue Figurenmodelle, die durch ihre große bildhauerische Qualität bestechen. Die Ausstellung zeigt rund 150 von ihnen aus der Zeit vom friderizianischen Rokoko bis zum Klassizismus. Tonangebende Modellmeister waren Friedrich Elias Meyer aus Meißen, der 1766 seinen jüngeren Bruder, den Bildhauer Wilhelm Christian Meyer, nach Berlin holte, und Johann Carl Friedrich Riese.
In der Epoche des Berliner Klassizismus erhielt KPM wichtige Anregungen von einem der bedeutendsten deutschen Bildhauer seiner Zeit: Johann Gottfried Schadow. Gleichzeitig fanden auch die Antikenbegeisterung und das von dem Archäologen, Antiquar und Kunstschriftsteller geprägte Ideal der „edlen Einfalt und stillen Größe“ Eingang in KPM-Bildwerke. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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