Großes Kino mit Superstars
Kulturforum zeigt Filmplakate aller Zeiten

Der Superstar unter den Filmplakaten: "Metropolis" von Boris Bilinsky aus dem Jahr 1927.  | Foto:  Staatliche Museen/Kunstbibliothek/Dietmar Katz
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  • Der Superstar unter den Filmplakaten: "Metropolis" von Boris Bilinsky aus dem Jahr 1927.
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Die Ausstellung „Großes Kino“ präsentiert originale Filmplakate von 1905 bis heute. Zu sehen ist die historische Kinowerbung im Kulturforum noch bis Anfang März.

Stummfilm, Arthouse oder Blockbuster: Seit es Filme gibt, sind Plakate die zentralen Player in der Kommunikation. Sie bringen das Kino auf die Straße, wecken große Gefühle und sind nicht selten wahre Kunstwerke. 300 originale Filmplakate der 1900er bis 2020er Jahre präsentiert die Ausstellung „Großes Kino“ im Kulturforum am Matthäikirchplatz. Die Plakate stammen aus der Sammlung Grafikdesign der Kunstbibliothek am Kulturforum.

Jeder Kinofilm braucht ein Plakat, selbst heute, in digitalen Zeiten, sind sie das wichtigste Medium der visuellen Kommunikation. Denn ein gutes Filmplakat ist Werbung und Kunst zugleich. Es verdichtet die Handlung des Films zu einem einzigen prägnanten Bild, fängt Atmosphäre ein und stellt die Schauspieler vor. Es macht neugierig ohne zu viel preiszugeben. Kurzum: Hier wird Film in Grafik übersetzt, mitsamt aller Emotionen im „Großen Kino“. Filmplakate bringen zum Staunen, Lächeln oder Stirnrunzeln, sie schüren Spannung, Erinnerung, Erregung oder Bewunderung.

Charles Chaplin in "The Pilgrim" von 1929.  | Foto: Staatliche Museen/Kunstbibliothek/Dietmar Katz
  • Charles Chaplin in "The Pilgrim" von 1929.
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Die ersten Filmplakate gab es in Berlin um 1900, kurz nach der Erfindung des Kinematografen. Die Schau zeichnet in rund 300 Exponaten die Geschichte des Filmplakats von 1905 bis heute nach: von erzählerischen und expressionistischen Lithografien im Stummfilmkino über die weltberühmte moderne Grafik für Neue Filmkunst und Atlas in den 1960er Jahren bis zum aktuellen Design zwischen Papier und Pixel. Neben deutschen Plakaten sind Frankreich, die USA, Polen und weitere Länder vertreten. Das Spektrum umfasst zwölf Jahrzehnte und damit im wahrsten Sinne Filmplakate aller Zeiten.

Robert McCalls Filmplakat zu "Odyssee im Weltraum".   | Foto: Staatliche Museen/Kunstbibliothek/Dietmar Katz
  • Robert McCalls Filmplakat zu "Odyssee im Weltraum".
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Kuratiert wurde die Ausstellung „Großes Kino“ in Zusammenarbeit von 26 Frauen und Männern aus der Film- und Kinobranche. Sie haben die ausgestellten Exponate aus den rund 5000 Filmplakaten in der Sammlung Grafikdesign ausgewählt. Gemeinsam mit der Berlinale-Direktion nominierte Gäste aus Schauspiel, Regie, Kinobetrieb, Filmwissenschaft, Kunst und Grafikdesign wurden eingeladen, je ein Lieblingsplakat auszusuchen. In einem Audioguide erläutern sie Besuchern ihre persönliche Auswahl. Dazu gehören neben Klassikern wie „Der Golem“ von 1920 und Kultfilmen wie „Rocky Horror Picture Show“ oder „Fear and Loathing in Las Vegas“ auch Arbeiten von herausragenden Plakatgestaltern wie Isolde Baumgart, Helmut Brade, Dorothea Fischer-Nosbisch und Hans Hillmann. Die Chronologie der Filmplakate umfasst auch Blockbuster wie „Der weiße Hai“, „Star Wars“ und „Herr der Ringe“ sowie Plakate für Arthouse- und Independent-Filme von Neorealismo über New Hollywood bis Pedro Almodovar. Der Superstar unter den Exponaten ist „Metropolis“, ein 1927 von Boris Bilinsky entworfenes Großformat, von dem nur dieses eine Exemplar in einem Museum erhalten ist. Der Rundgang endet mit Fan Art, handgemalten Großplakaten von Götz Valien und einem Blick auf heutige Sammelstrategien.

Filmplakate aller Zeiten: Das Kulturforum zeigt noch bis Anfang März "Großes Kino". | Foto: Ulrike Kiefert
  • Filmplakate aller Zeiten: Das Kulturforum zeigt noch bis Anfang März "Großes Kino".
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Auch das Bewegtbild fehlt nicht in der Ausstellung. So zeigt ein „Vorspannkino“ Filmintros und Titelsequenzen, die einen gestalterischen Dialog mit Plakaten eingehen. Für Kinder heißt es „Folgt Paula Popcorn!“. Das Maskottchen führt durch den Family Trail mit interaktiven Stationen zum Hören, Tasten, Spielen und Zeichnen.

Die Ausstellung im Kulturforum läuft noch bis zum 3. März. Der Eintritt kostet zehn Euro, ermäßigt fünf Euro.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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