Kunstbibliothek zeigt Zeugnisse der Avantgarde
Eine bis 12. Oktober laufende Ausstellung in der Kunstbibliothek am Kulturforum dokumentiert diese Umbrüche in der Kunst vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Sie ist Teil des Themenjahrs "1914 Aufbruch - Weltbruch". Die Dokumentation wird von der Kunstbibliothek und der Staatsbibliothek gestaltet, ergänzt durch Leihgaben aus weiteren Sammlungen. Jutta Weber, stellvertretende Leiterin der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek, freut sich, dass in der Schau viele noch nie gezeigte, kunstvoll gestaltete Plakate, aber auch Möbel, Briefe und andere Zeugnisse der Moderne gezeigt werden können. Sie hofft, "dass die Dokumentation viele junge Leute in ihren Bann schlägt, zeigt die Schau doch, was vor 100 Jahren in Deutschland und im Ausland außer den berühmten und allbekannten Zeugnissen avantgardistischer Malerei und Skulptur geschaffen wurde und wie man diese Drucke und Schriften aufgenommen hat".
Das Thema des ersten Saals "Die Welt von Gestern" lehnt sich an ein Buch von Stefan Zweig an. Hier sind herausragende Zeugnisse der Plakatkunst, der Gebrauchsgrafik und Buchgestaltung zu sehen. Im zweiten Teil mit dem Titel "Worte in Freiheit. Rebellion der Avantgarde 1909-1918" wird geschildert, was unter Avantgarde verstanden wird und wie sich der Begriff aus seinem militärischen Zusammenhang gelöst hat. Ein eigens entwickeltes Ausstellungsdesign führt die Besucher durch ein Labyrinth von Manifesten, Zeitschriften, Fotografien und Briefen. Wer sich in die Briefe vertiefen möchte, kann dies mit Hilfe von Transkriptionen und Übersetzungen tun, die unter den Vitrinen ausgelegt sind. Zur Ausstellung erschien ein Katalog, in dem viele Exponate erläutert und abgebildet sind. Angeboten wird umfangreiches Begleitprogramm mit Vorträgen, Konzerten und Gesprächsrunden.
Autor:Helmut Caspar aus Mitte |
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