Ein Stück vom Teppich
Kunstrasen der Fanmeile wird jetzt in der Stadt verteilt
Vier Wochen war das Brandenburger Tor das „größte Fußballtor der Welt“ und die Straße des 17. Juni die „Mutter aller Fanmeilen“. Doch was passiert jetzt mit dem riesigen Kunstrasen?
Die Fußball-Europameisterschaft der Männer ist vorüber und Deutschland kein Fußballkönig. Superlative gab es trotzdem: sechs Wochen Sperre rund ums Brandenburger Tor, das größte Fußballtor der Welt und die längste Fanmeile überhaupt. Der 24 000 Quadratmeter große Kunstrasen wurde zusammen mit dem 21 Meter hohen Tor extra für das Event entwickelt. Der Rasen hat den Dauereinsatz bis auf ein paar Brandflecken von Pyro-Technik und Zigaretten auch gut überstanden. Doch was passiert jetzt mit ihm?
Der Veranstalter der Fanmeile, die landeseigene Berlin Kulturprojekte GmbH, hatte schon früh ein Nachnutzungskonzept angekündigt. Das sieht vor, den Rasen auf Bolzplätze und Sportstätten in der ganzen Stadt zu verteilen. Um ein Stück Rasen konnten sich auch Schulen, Kindergärten und Unternehmen bewerben. Fest versprochen sind Stücke zum Beispiel Mittes Bolzplätzen in der Rostocker Straße, Berlichingenstraße und der Levetzowstraße Ecke Jagowstraße. Auch der Monbijou-Park und das Haus der Kulturen der Welt, die JVA-Tegel, die Sophie-Brahe-Gemeinschaftsschule in Treptow, die Erwin-von-Witzleben-Grundschule in Charlottenburg und die Kita „Sonne“ in Biesdorf bekommen Teile vom Rasen für eigene Minifußballplätze. Mit dem Fußball-Zweitligisten Hertha BSC plant der Veranstalter zudem eine Bolzplatzinitiative. Weil sich aber noch so viele mehr beworben haben, soll im August per Los über die Warteliste entschieden werden. Auf der stehen noch weitere Sportplätze in Mitte, Schulhöfe in Reinickendorf und Treptow-Köpenick sowie Kitas in Marzahn-Hellersdorf.
Gekostet hat der grüne Fußboden der EM-Fanmeile laut Senatssportverwaltung 1,2 Millionen Euro. Verlegt wurde er vom Brandenburger Tor bis zur Yitzhak-Rabin-Straße auf der Straße des 17. Juni. Laut Veranstalter ist der Rasen klimaneutral hergestellt worden und zu 100 Prozent recyclingfähig. Abgebaut wird der seit dem 19. Juli. Der grüne Teppich lag vor einem Fußballtor, das vor dem Brandenburger Tor am Ende der Fanmeile für die Fußball-EM aufgebaut war. Es ist 63 Meter breit, 21 Meter hoch und 40 Tonnen schwer und soll an den Meistbietenden verkauft werden.
Die Fanmeile war eine Auflage der Uefa, die Gestaltung lag beim Land Berlin. Das riesige Fußballtor hatte Kulturprojekte Berlin vorgeschlagen. Die vierwöchige EM soll Berlin rund 84 Millionen Euro gekostet haben.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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