Lutz Friedels Holzskulpturen von Mauertoten noch bis 19. April zu sehen
Die aus harter Eiche gefertigten überlebensgroßen Köpfe stehen im Marie-Luise-Lüders-Haus des Bundestages. Der Künstler hat jenen Menschen, die zwischen 1961 und 1989 bei Fluchtversuchen getötet wurden, individuelle Gesichtszüge verliehen und sie unterschiedlich eingefärbt.
Die Ausstellung im Bundestagsviertel nicht weit vom Reichstagsgebäude und Bundeskanzleramt entfernt wird ergänzt durch zahlreiche im Hintergrund aufgestellte Mauersegmente, die der Aktionskünstler und Umweltschützer Ben Wargin nach dem Fall der Mauer vor Vernichtung oder Verkauf gerettet hat. Wargin hat den rohen Beton zu einem Mahnmal von besonders großer Eindrücklichkeit zusammengestellt und auf den Segmenten in weißer Farbe auf schwarzem Grund dokumentiert, wie viele Tote das Mauerregime der DDR Jahr für Jahr gefordert hat. Die Zahlenangaben über die Toten an der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze sowie der Ostseeküste werden von Historikern unterschiedlich angegeben. Die Berliner Staatsanwaltschaft stellt für die Zeit vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 169 Opfer an der DDR-Grenze einschließlich Berlins fest. An die namentlich bekannten und die vielen ungenannten Opfer wird auch an anderen Stellen entlang der Spree und am Reichstagsgebäude erinnert.
Autor:Helmut Caspar aus Mitte |
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