Das Vermächtnis Barbara Göpels
Max Beckmanns Werke aus dem Nachlass der Kunsthistorikerin zu sehen
Nein, es ist keine NS-Raubkunst, die die Kunsthistorikerin Barbara Malwine Auguste Göpel den Staatlichen Museen zu Berlin vermacht hat. Die Kunstwerke sind nun erstmals bis 13. Januar in einer Sonderausstellung im Kulturforum am Matthäikirchplatz zu entdecken.
Das Vermächtnis der 2017 95-jährig verstorbenen Barbara Göpel umfasst zwei Gemälde, 46 Zeichnungen und 52 druckgrafische Werke Max Beckmanns sowie ein Gemälde Hans Purrmanns; ein bedeutendes Konvolut, das die Sammlungen der Nationalgalerie und des Kupferstichkabinetts im März erhielten.
Die von Andreas Schalhorn kuratierte Sonderausstellung widmet sich zugleich der Herkunft der Werke. Sie wurden in den 1940er- und 1950er-Jahren von Barbara Göpels Ehemann, dem Kunsthistoriker Erhard Göpel, zum Teil direkt von Max Beckmann erworben. Göpel verstarb 1966. Das Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin überprüfte die Provenienz der Bilder, Zeichnungen und Druckgrafiken sehr genau.
Es gab einen guten Grund dafür: Erhard Göpel, 1906 in Leipzig geboren, hat eine teilweise ambivalente Biografie. Während des Nationalsozialismus war er am Kunstraub in den von den Deutschen besetzten Gebieten beteiligt. Gleichzeitig war er aber Helfer in der Not für Max Beckmann, der damals als „entarteter Künstler“ galt. Nach dem Krieg war Göpel gemeinsam mit seiner Frau um das Werk Beckmanns bemüht. So erstellte er ein Werkverzeichnis und publizierte über den Künstler.
Das Zentralarchiv fand bei keinem der vermachten Werke bisher Anhaltspunkte, es könne sich um NS-Raubkunst handeln. In der Sonderausstellung werden auch die Ergebnisse der bisherigen Herkunftsforschung vorgestellt.
Die Ausstellung „Max Beckmann. Das Vermächtnis Barbara Göpel“ ist im Kulturforum am Matthäikirchplatz dienstags, mittwochs und freitags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr, sonnabends und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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