KPM-Sammlung im Kunstgewerbemuseum in neu gestalteter Ausstellung

Modellmeister Wilhelm Christian Meyer entwarf diese satirische Allegorie der Freien Künste, die Bildhauerei, um 1768. | Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum/Fotostudio Bartsch, Berlin
2Bilder
  • Modellmeister Wilhelm Christian Meyer entwarf diese satirische Allegorie der Freien Künste, die Bildhauerei, um 1768.
  • Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum/Fotostudio Bartsch, Berlin
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Tiergarten. Wie sehr sich Bildhauer- und Porzellankunst durchdringen, kann in einer Ausstellung des Kunstgewerbemuseums am Kulturforum entdeckt werden.

Das Museum verfügt über einen herausragenden Bestand an Kleinplastiken aus der Königlichen Porzellanmanufaktur (KPM). Kuratorin Claudia Kanowski präsentiert sie in der neuen Schau „KPM – Bildhauerkunst im Kleinformat“.

Anlass für die andere Sicht auf das Porzellan ist ein Buchneuerscheinung. Dorothee Heim hat jahrelang zum Sammlungsbestand des Berliner Kunstgewerbemuseums geforscht. Ihre bei Schnell und Steiner verlegte und von der Ceramica-Stiftung Basel sowie der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Publikation „Die Berliner Porzellanplastik und ihre skulpturale Dimension 1751-1825“ (640 Seiten, 800 Illustrationen, ISBN: 978-3-7954-3058-0, 86 Euro) ist soeben erschienen.

Die Ausstellung folgt dem im Buch beschriebenen Zeitraum. Es sind die ersten 75 Jahre der Manufaktur. Dazu gerechnet werden die beiden privaten Manufakturen von Wilhelm Caspar Wegely und Johann Ernst Gotzkowsky. Ihre Unternehmen existierten aber nur kurz. 1763 gründete Friedrich II. schließlich die Königlichen Porzellanmanufaktur. Von diesem Zeitpunkt an entstanden viele neue Figurenmodelle, die durch ihre große bildhauerische Qualität bestechen. Die Ausstellung zeigt rund 150 von ihnen aus der Zeit vom friderizianischen Rokoko bis zum Klassizismus. Tonangebende Modellmeister waren Friedrich Elias Meyer aus Meißen, der 1766 seinen jüngeren Bruder, den Bildhauer Wilhelm Christian Meyer, nach Berlin holte, und Johann Carl Friedrich Riese.

In der Epoche des Berliner Klassizismus erhielt KPM wichtige Anregungen von einem der bedeutendsten deutschen Bildhauer seiner Zeit: Johann Gottfried Schadow. Gleichzeitig fanden auch die Antikenbegeisterung und das von dem Archäologen, Antiquar und Kunstschriftsteller geprägte Ideal der „edlen Einfalt und stillen Größe“ Eingang in KPM-Bildwerke. KEN

Die Ausstellung „KPM – Bildhauerkunst im Kleinformat. Die Berliner Porzellanplastik von 1751 bis 1825“ ist bis zum 29. Januar im Kunstgewerbemuseum am Matthäikirchplatz dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, sonnabends und sonntags von 11 bis 18 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt kostet acht, ermäßigt vier Euro.
Modellmeister Wilhelm Christian Meyer entwarf diese satirische Allegorie der Freien Künste, die Bildhauerei, um 1768. | Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum/Fotostudio Bartsch, Berlin
Populär und beliebt bis heute: die Prinzessinnengruppe von Luise und Friederike von Preußen. Die Skulptur schufen Johann Gottfried Schadow und sein Schüler Carl Friedrich Hagemann. KPM formte sie kurz nach 1800 in Porzellan aus. | Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum/Fotostudio Bartsch, Berlin
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.621× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.290× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 1.926× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.297× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.195× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.