Jerry Lewis dauerhaft in der Kinemathek
Sohn des 2017 verstorbenen Komikers übergibt Dokumente

Jerry Lewis führt im Häftlingskostüm Regie. | Foto: Deutsche Kinemathek
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Im Rahmen der 70. Berlinale hat der Sohn des „Total Film-Maker“ Jerry Lewis, Chris Lewis, der Deutschen Kinemathek bedeutende Dokumente aus dem Nachlass seines 2017 verstorbenen Vaters übergeben.

Als Special der Berliner Filmfestspiele 2020 wurde am 22. Februar im Haus der Berliner Festspiele der Spielfilm „Der verrückte Professor“ (1963) gezeigt. In der Parodie auf das Doktor-Jekyll-Mister-Hyde-Thema spielte Jerry Lewis die Hauptrolle und führte Regie.

Die von Sohn Chris überreichten Materialien und Werkaufnahmen waren zuvor noch nie öffentlich präsentiert worden. Es handelt sich um Unterlagen zu dem nie veröffentlichten Spielfilm „The Day the Clown Cried“ aus dem Jahr 1972: unter anderem Lewis' persönliches Drehbuch, hunderte von Werksfotos, szenographische Entwürfe, Briefe und Aufnahmen hinter den Kulissen. Jerry Lewis spielte die Hauptrolle und führte Regie.

In der französisch-schwedischen Koproduktion verarbeitete Jerry Lewis sehr persönlich den Holocaust. Die Vorfahren des begnadeten Spaßmachers, der nach dem Zweiten Weltkrieg dank seiner zehnjährigen Zusammenarbeit mit dem Sänger und Entertainer Dean Martin weltbekannt geworden ist, waren aus Russland emigrierte Juden. Lewis stammte aus einer Musikerfamilie. Sein Vater Daniel Levitch war Sänger und Vaudeville-Darsteller. Seine Mutter Rachel Levitch, geborene Brodsky, spielte bei einem Radiosender Klavier.

„The Day the Clown Cried“ erzählt die Geschichte eines von den Nationalsozialisten inhaftierten, nichtjüdischen Clowns, der nach Auschwitz deportierte jüdische Kinder auf ihrem Weg in den Tod begleitet. Leider kam es zu Streitigkeiten mit dem Produzenten. Nach Sichtung des bereits gedrehten Materials beendete Lewis das Vorhaben und ließ die Veröffentlichung des Films sperren. Der Dokumentarfilmer Eric Fiedler hat 2016 in „Der Clown“ die Arbeit des Teams an „The Day the Clown Cried“ rekonstruiert. Fiedler ließ teilweise überlieferte Szenen von ehemals beteiligten Schauspielern nachspielen. Diese NDR-/ARD-Produktion kann in der Mediathek der Deutschen Kinemathek am Potsdamer Platz unter www.deutsche-kinemathek.de abgerufen werden.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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