Kostbarkeiten aus der Kunstkammer Würth
Sonderausstellung im Kunstgewerbemuseum

Großer Bernsteinaltar von Georg Kriebel. Das Objekt ist 116 Zentimeter hoch und stammt aus der Sammlung Würth. | Foto: Philipp Schönborn
  • Großer Bernsteinaltar von Georg Kriebel. Das Objekt ist 116 Zentimeter hoch und stammt aus der Sammlung Würth.
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30 Kleinkunstwerke sind bereits seit 2006 als Dauerleihgaben aus der Sammlung Würth zu Gast bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Nun zeigt das Kunstgewerbemuseum die erlesenen Werke der „Kunstkammer Würth“ im Rahmen einer großen Sonderausstellung.

Rund 80 Objekte geben in der Ausstellung einen repräsentativen Einblick in die Kunstkammer Würth. Sie sind Teil einer zeitgenössischen Sammlung, spiegeln aber auch einzelne prägnante Facetten historischer Kunstkammern wider. Ausgewählte Leihgaben aus den Sammlungen der Staatlichen Museen ergänzen die Werkauswahl im Kunstgewerbemuseum.

Die Sonderausstellung gliedert sich inhaltlich in acht Bereiche. Als illustre Gäste sind etwa der elfenbeinerne Laokoon Leonhard Kerns (um 1630), die goldene Minerva Tiziano Aspettis aus dem 16. Jahrhundert oder König Salomon auf dem Gemälde Adriaen van Stalbemts zu bewundern. Sie stehen stellvertretend für die Vielfalt der Kunst- und Wunderkammern. Von den prachtvollen Zeremonien bei Tisch wiederum zeugen die ausgestellten Trinkschiffe wie dem von Esaias zur Linden oder die Trinkspiele eines Paulus Ättinger in Form der grazilen Jagdgöttin Diana.

Kunstkammern dienten einst der Repräsentation von Macht und Reichtum, der Pflege diplomatischer Beziehungen und als Kapitalanlage. Aber auch Wissensdurst konnte den Aufbau von Sammlungen anspornen. Mit dem Titel „Illustre Gäste“ verweist die Ausstellung im Kunstgewerbemuseum nicht nur auf den hohen künstlerischen, materiellen und ideellen Wert der Objekte hin, sondern spielt vielmehr auf das Potenzial der Objekte an, Welt(en) zu illustrieren.

Nach ihrer Blüte im 16. und 17. Jahrhundert wurden große und bedeutende Kunstkammern im 18. Jahrhundert aufgelöst oder gingen in anderen Sammlungen auf. Von den verstreuten Objekten, die die Zeiten überdauerten, trug der deutsch-österreichische Unternehmer und passionierte Kunstsammler Reinhold Würth über Jahre eine große Anzahl zusammen, wobei ein Schwerpunkt auf Werken aus der hohenlohischen Heimat des Sammlers liegt. „In großer Bewunderung verneige ich mich vor den Elfenbein- und Holzschneidern, die die ausgestellten Stücke so filigran und in geradezu göttlicher Schöpfungsvollkommenheit geschaffen haben“, würdigt Reinhold Würth die Arbeit der Künstler. „Für mich ist es eine Bereicherung, andere Betrachter an dieser Freude teilhaben lassen zu können.“

Die Sonderausstellung „Illustre Gäste. Kostbarkeiten der Kunstkammer Würth“ ist vom 10. Dezember bis zum 10. Juli 2022 im Kunstgewerbemuseum am Matthäikirchplatz zu sehen. Di-Fr 10-18 Uhr, Sa/So 11-18 Uhr. Der Eintritt kostet acht, ermäßigt vier Euro. Infos dazu auf www.smb.museum.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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