„Ihr trugt die Schande nicht“
Sonderausstellung zum frühen Gedenken an die Attentäter vom 20. Juli

Am 20. Juli jährte sich zum 75. Mal das Attentat auf Adolf Hitler. Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand zeigt dazu eine Sonderausstellung. Sie widmet sich dem frühen Gedenken an die ermordeten militärischen Widerstandskämpfer bis Mitte der fünfziger Jahre.

Wie der Leiter der Gedenkstätte, Johannes Tuchel, ausführt, war der Bendlerblock genannte Gebäudekomplex an der heutigen Stauffenbergstraße Zentrum des Umsturzversuchs gegen das nationalsozialistische Regime. Hauptakteur des Attentats auf Adolf Hitler im Führerhauptquartier Wolfsschanze in Ostpreußen am 20. Juli 1944 war der Offizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Er deponierte die Sprengladung im Besprechungsraum. Doch der Diktator überlebte. Stauffenberg konnte zunächst noch nach Berlin entkommen, aber der Staatsstreich scheiterte bekanntlich. Die beteiligten Offiziere, darunter Stauffenberg, wurden noch in derselben Nacht im Hof des Bendlerblocks standrechtlich erschossen.

Noch lange Zeit galten die Widerstandskämpfer um Claus Schenk von Stauffenberg als „Verräter“ und „Eidbrecher“. Erst 1953/1954, so Gedenkstättenleiter Tuchel, habe sich dieses Bild geändert.

Die neue Sonderausstellung „Ihr trugt die Schande nicht. Die frühe Erinnerung an den 20. Juli 1944“ wirft ein Schlaglicht auf diese ersten Versuche einer Anerkennung des 20. Juli. Johannes Tuchel: „Sie informiert über öffentliche und politische Wahrnehmung des Umsturzversuchs in Ost und West bis zum Jahr 1955 und zeichnet die Suche des Berliner Senats nach der Gestaltung des 1953 eingeweihten Ehrenmals im heutigen Ehrenhof des Bendlerblocks nach.“

Die Ausstellung ist bis zum 5. Januar in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Stauffenbergstraße 13, zu sehen. Der Eintritt ist frei; Öffnungszeiten: montags bis mittwochs und freitags, 9 bis 18 Uhr, donnerstags, 9 bis 20 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen, 10 bis 18 Uhr.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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