Gemälde restituiert
Stiftung Preußischer Kulturbesitz gibt Baldung-Bild an Purrmann-Erben zurück
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) gibt ein Werk aus der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen am Kulturforum an die rechtmäßigen Besitzer zurück.
Bei dem restituierten Werk handelt es sich um das Fragment des Gemäldes „Lot“, das Hans Baldung, genannt Grien, um 1537 geschaffen hat. Es war Teil einer größeren Tafel. Sie zeigte den Greis Lot mit seinen beiden nackten Töchtern. Nach der Legende sollen sie ihren Vater betrunken gemacht haben, um sich von ihm schwängern zu lassen. Sodom und Gomorrha waren untergegangen. Es gab keine anderen Männer mehr. Hans Baldung habe mindestens zwei fast identische Versionen der Komposition gemalt, heißt es von der Preußenstiftung.
Das Baldung-Fragment befand sich früher im Besitz von Hans Purrmann (1880-1966), auch er ein Maler. Purrmann sammelte zeitlebens Gemälde, Grafiken, Teppiche und Antiquitäten. Als Purrmanns Kunst nach 1933 von den Nazis als „entartet“ diffamiert wurde und er kaum noch Werke verkaufen konnte, veräußerte er im Mai 1937 das Baldung-Bild an die Staatlichen Museen. Zwar erzielte Hans Purrmann einen damals marktüblichen Preis. Doch geht man heute davon aus, dass der Verkauf aufgrund seiner schwierigigen finanziellen Lage nicht freiwillig war. 1943 emigrierte Purrmann in die Schweiz. Er starb 1966 in Montagnola.
Purmanns Erben, an die „Lot“ nun zurückgegeben worden ist, überlassen das Gemälde für zehn Jahre als Leihgabe in der Gemäldegalerie.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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