Ursprung des Kosmos auf der Spur

Hoppla, auf einer Halbkugel hat ein Dreieck drei rechte Winkel. Warum das so ist, erklärt Hans-Peter Nollerts Ausstellung in der Urania. | Foto: KEN
  • Hoppla, auf einer Halbkugel hat ein Dreieck drei rechte Winkel. Warum das so ist, erklärt Hans-Peter Nollerts Ausstellung in der Urania.
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Schöneberg. Wie wird ein Stern zur Supernova? Das ist nicht mehr als ein Ruck von einer Sekunde Dauer in einem Sitz. Nachzuspüren in einer anschaulichen und unterhaltsamen Ausstellung in der Urania Berlin.

Anlass ist der 100. Geburtstag von Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie. Interaktive und Multimedia-Stationen, Visualisierungen und Animationen bieten für jeden Besucher einen passenden Zugang zu einer phantastischen und doch realen Welt.

Das reicht von der Erkenntnis, dass ein Dreieck im dreidimensionalen Raum eine Winkelsumme von 270 statt 180 Grad hat, bis hin zum Modell des Fallturms des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) in Bremen, mit dem für Experimente auf der Erde Schwerelosigkeit simuliert werden kann. Oder der interaktiven Station zum Thema Pulsare, jenen 1967 erstmalig entdeckten, extrem kompakten Neutronensternen, von denen einer so viel wiegt wie eine halbe Million Erden – in einer Kugel von 20 Kilometern Durchmesser, die schneller rotiert als ein Küchemmixer.

Unter Federführung des Instituts für Astronomie und Astrophysik der Universität Tübingen haben sich zahlreiche namhafte wissenschaftliche Institute der Bundesrepublik für diese Wanderausstellung zusammengefunden. Ihre Forschung ist eng mit der Relativitätstheorie verknüpft. Die Erarbeitung des Konzepts gemeinsam mit der schwäbischen Designagentur GD90 hat gut ein Jahr gedauert.

„Man kommt in der Astrophysik an Einsteins Relativitätstheorie gar nicht mehr vorbei“, sagt Ausstellungsleiter Hans-Peter Nollert von der Universität Tübingen. Mit ihr könne man Gravitationswellen nachweisen, jene mysteriösen Wellen, die den Raum mit Lichtgeschwindigkeit durchqueren und ihn dabei verzerren, stauchen oder dehnen. Die Astrophysiker interessieren sich aber mehr für die Quellen der Wellen: Schwarze Löcher, Supernovae-Explosionen und schließlich der Urknall.

„Die Ausstellung wendet sich an alle“, so Nollert. Besucher könnten in die Welt der Relativitätstheorie eintauchen und die eine oder andere zunächst paradoxe Erscheinung verstehen oder „richtig in das Thema einsteigen“, sagt der Wissenschaftler. „Es gibt wirklich viel Interessantes da draußen. Es lohnt sich, Jagd darauf zu machen.“

Die Wanderausstellung „Einstein Inside – 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie“ hat in der Urania, An der Urania 17, Berlin-Premiere. Sie ist bis 6. Januar zu sehen. Nächste Stationen sind Prag und Stuttgart. KEN

Öffnungszeiten und Eintrittspreise unter unter www.urania.de/programm/2015/D430, Informationen zur Ausstellung unter www.einstein-inside.de.
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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