Zum 100. Jubiläum zeigt das Deutsche Institut für Normung eine interaktive Ausstellung

Oliver Boergen vom Deutschen Institut für Normung kennt sich aus mit Standards. | Foto: KEN
3Bilder
  • Oliver Boergen vom Deutschen Institut für Normung kennt sich aus mit Standards.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Tiergarten. Das Deutsche Institut für Normung (DIN) wird 100 und präsentiert in seinem Haus an der Burggrafenstraße 6 eine neue Ausstellung. Die interaktive Schau „Normenwerk“ wirft einen Blick zurück auf die vergangenen zehn Dekaden von DIN, das als Normenausschuss der deutschen Industrie (NADI) im Dezember 1917 gegründet wurde.

Zu bestaunen ist ein Kegelstift, ein Verbindungselement im Maschinenbau. Für ihn wurde 1918 die erste DIN-Norm veröffentlicht. 1922 folgte die wohl bekannteste Norm: das Papierformat DIN A4. Bis heute sind rund 34.000 Normen festgelegt worden. An ihrer Findung arbeiten weltweit 32.736 Experten „Jede Norm wird alle fünf Jahre überprüft, auch die klassische DIN A4-Norm. So wird sichergestellt, dass die Norm dem Stand der Technik entspricht“, erläutert DIN-Sprecher Oliver Boergen.

Die Jubiläumsausstellung richtet ihren Augenmerk aber vor allem auf die Zukunft. Im Mittelpunkt stehen vier Themen. Anhand von Exponaten wird demonstriert, wie Normen und Standards zu wirtschaftlichem Erfolg führen. Da ist der Ausstellungsbereich „Smart Cities“, er wird erklärt am Beispiel der „nutzeroffenen Übergabeeinheit“, der genormten Paketbox. Sie soll vor allem im ländlichen Raum die Lieferung von Paketen und Päckchen effizienter machen, Kosten sparen und den Komfort für den Empfänger erhöhen. Im Bereich „Industrie 4.0“ wird demonstriert, wie schon bald die Schuhproduktion aussehen könnte: ganz nach Wunsch maßgefertigt und dennoch preisgünstig, weil der Fertigungsprozess automatisiert ist.

Per Touchscreen kann sich der Besucher im Bereich „Energiewende“ über die Chancen der Digitalisierung für die Energiewirtschaft informieren. Dass der Chip einer EC-Karte genauso genormt ist wie der Magnetstreifen oder die Sicherheitsmerkmale auf den neuen Reisepässen, erläutert der Themenbereich „IT-Sicherheit“.

Das deutsche Normungsinstitut, ein Selbstverwaltungsorgan der deutschen Wirtschaft unter Leitung von Christoph Winterhalter, schreibt selbst keine Normen. 600 Menschen arbeiten im Bürohaus in Tiergarten. Die weitaus meisten sind Verwaltungsmitarbeiter und Projektmanager, die die Normierungsarbeit der Experten in rund 70 Normungsausschüssen orchestrieren. Ein Teil arbeitet in der Abteilung DIN-Software, ein anderer im Beuth Verlag.

Jeder kann einen Antrag auf eine Norm stellen, per E-Mail an DIN. Der Vorschlag geht in den dafür zuständigen Normenausschuss. Er prüft, ob die beantragte Norm für den Markt von Bedeutung ist, ob es einen Bedarf dafür gibt, welche Probleme damit zu lösen sind „und vor allem, ob es ein Interesse aus der Wirtschaft gibt, den Normierungsprozess zu finanzieren“, so Oliver Boergen.

Ist die gewünschte neue Norm laut Expertenmeinung nicht allein für Deutschland von Interesse, wird sie an CEN, die europäische Normungsorganisation, oder sogar an die Internationale Organisation für Normung (ISO) weitergeleitet. Der Beuth Verlag verkauft die Normen. Sie sind urheberrechtlich geschützt. Die DIN-Normen sind deutschlandweit an 90 Infopoints kostenlos einsehbar. Ein Infopoint befindet sich im DIN-Haus in der Burggrafenstraße.
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Gruppen sollten sich für Führungen per E-Mail presse@din.de anmelden. KEN

Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.din.de.
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 544× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 833× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 810× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.187× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.