Wie geht es an der Potsdamer Straße weiter nach dem Ende des Quartiersmanagements?
"Das Leitbildprojekt bietet allen Eigentümern, Gewerbetreibenden und Anwohnern die Chance, sich aktiv an der Entwicklung der Potsdamer Straße zu beteiligen", so Jörg Krohmer vom QM Tiergarten-Süd. Am Ende könnte beispielsweise ein Geschäftsstraßenmanagement stehen. Wohin geht die Reise der stark befahrenen Straße, die bekannt ist für ihre Vielfalt, ihre wechselvolle Geschichte, ihre Sperrigkeit, ihre Widersprüche und ihre sozialen Unebenheiten, an der 1600 größere und kleinere Unternehmen angesiedelt sind und die seit 2008 von der Kulturszene wiederentdeckt wird?
In Interviews, die die Stadt- und Regionalplanerin Kerstin Lassnig (Büro "urbos") mit Anrainern geführt hat, wünschen die Befragten eine schrittweise Verbesserung in der Straße, insbesondere beim Verkehr. Kritisiert wurden die vielen Billigläden, Casinos und Wettbüros, der Leerstand, soziale Probleme und die Prostitution, der Mangel an einem vielfältigen Nahversorgungs-, höherwertigen gastronomischen, Freizeit- und Kulturangebot, an durchgehenden Fahrradwegen und Fahrradabstellplätzen.
Menschen einbeziehen
Regine Wosnitza von der Interessengemeinschaft Potsdamer Straße will die dort lebenden Menschen in das Leitbild einbeziehen. Die Mietpreise stiegen, in Tiergarten-Süd um 20 Prozent in den vergangenen zwei Jahren. Wegziehen müssten bald nicht nur Ärmere, sondern auch Freiberufler, Kleingewerbetreibende und kleine Galerien. Die Straße mit ihren "ganz vielen tollen Geschäften" brauche kein besseres Image, nur eine bessere Außendarstellung.
In diesem Jahr finden drei Workshops statt, in denen das Leitbild erarbeitet wird. Ein Entwurf soll Anfang 2016 präsentiert und diskutiert werden, bevor das Leitbild im Sommer nächsten Jahres verbindlich verabschiedet wird.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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