Tiergarten. Eigentlich gehört die Ausstellung nicht hierher, sondern nach New York. Der US-amerikanische Regisseur Martin Scorsese gilt als einer der aufmerksamsten Beobachter der Metropole und hat sie in vielen Filmen in Szene gesetzt. Die sind jetzt Thema einer Ausstellung in der Deutschen Kinemathek.
Kaum ein Regisseur dürfte so eng verflochten sein mit einer einzigen Stadt wie Martin Scorsese mit New York. Dass die Ausstellungsmacher Kristina Jaspers und Nils Warnecke für die neue Schau am Potsdamer Platz eigens eine Installation in Form eines Stadtmodells der amerikanischen Metropole haben aufbauen lassen, spricht Bände. Um die riesige Tischplatte herum, auf der die Innenstadt New Yorks mit ihren wichtigsten Straßenzügen aufgezeichnet und die höchsten Gebäude im Modell nachgebaut wurden, werden Ausschnitte aus Scorseses Filmen gezeigt. Zwischen den jeweiligen Monitoren und den Schauplätzen auf der Karte sind rote Fäden gespannt. Scorseses filmisches Werk legt sich als Netz über die ganze Stadt. Seit Mitte Januar ist die erste große Ausstellung über Leben und Werk des 1942 geborenen Regisseurs mit italienischen Wurzeln in der Deutschen Kinemathek zu sehen. Mit Filmen wie "Alice lebt hier nicht mehr", "Taxi Driver", "Kap der Angst" oder "Gang of New York" ist der Mann spätestens seit den 70er-Jahren auch in Deutschland berühmt geworden. Er gilt als prägende Figur für die Entwicklung des Films in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Filme, die die Sparten vom Dokumentar- über den Musikfilm bis hin zum Psychothriller bedienen, haben meist den Menschen und seine Konflikte zum Thema, erzählen vom allein in der Gesellschaft stehenden Individuum, seinen Bedürfnissen und Enttäuschungen.
Erzählt werden diese Geschichten nun nicht mehr nur im Film, sondern auch in der liebevoll gestalteten, gleichermaßen informativen wie atmosphärischen Ausstellung in der Kinemathek. Unterteilt in Themenblöcke wie "Familie", "Cinema" und natürlich "New York" werden alle Aspekte des künstlerischen Schaffens Scorseses abgehandelt. Insgesamt knapp 120 Minuten lange Ausschnitte aus 32 Filmen geben einen Einblick in seine Filmwelt.
Für die Schau hat der Regisseur das erste Mal sein Privatarchiv geöffnet und sich von den Kuratoren zeitweise die Wohnung fast leer räumen lassen. So sind in der Schau beispielsweise eine Wohnzimmerwand mit Bildergalerie aus Scorseses Elternhaus zu sehen, eigene Fotos aus Little Italy vom Anfang der 60er-Jahre und zahlreiche Storyboards. Auch der häufige Hauptdarsteller seiner Filme, Robert de Niro, hat Exponate beigesteuert. Beispielsweise seine Taxifahrer-Lizenz von 1976 für den Film "Taxi Driver".
Die Ausstellung "Scorsese" ist noch bis 12. Mai in der Deutschen Kinemathek, Potsdamer Straße 2 zu sehen. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, am donnerstags bis 20 Uhr. Weitere Informationen unter www.deutsche-kinemathek.de und 300 90 30.
Ralf Liptau / flip
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