Tiergarten. Die Vorwürfe wiegen schwer: Der Berliner CSD will bei Recherchen herausgefunden haben, dass das Bezirksamt Mitte den Christopher Street Day (CSD) unter anderem bei der Berechnung der Gebühren benachteilige, und hat Strafanzeige gestellt. Der zuständige Stadtrat hält die Vorwürfe für "nicht nachvollziehbar".
Von "Willkür" und "offen zur Schau gestellter Homophobie" ist in der Erklärung des Vereins CSD die Rede. Von Benachteiligungen, die inzwischen "existenzbedrohende Ausmaße" für den Veranstalter der alljährlichen Homosexuellen-Parade durch Berlin angenommen habe. Konkret wird in der Erklärung "Gebührensumpf, Umweltsumpf und Schikanen" vor allem dem zuständigen Stadtrat Carsten Spallek (CDU) vorgeworfen. Er habe anderen Veranstaltern für die Fläche zwischen Brandenburger Tor und Großem Stern auf der Straße des 17. Juni erhebliche Rabatte eingeräumt. Bis zu 650 000 Euro Schaden seien der Bezirkskasse dadurch entstanden. Vor allem die Fashion Week und die SPD, die dort im vergangenen Jahr ihr "Deutschlandfest" gefeiert hatte, würden zu den Günstlingen der Bezirksverwaltung gehören.
Die Vorwürfe, die der CSD erhebt, ergeben sich nach eigenen Angaben aus monatelangen Recherchen. Nun hat der Verein Strafanzeige gestellt. Denn für den CSD habe es nicht nur keine Rabatte gegeben, auch sonst würde die Veranstaltung systematisch benachteiligt. So würden Antragsfristen gesetzt, die zum jeweiligen Zeitpunkt schon abgelaufen seien und ähnliches. Der "Behördensumpf" solle jetzt aufgedeckt werden.
Mittes Stadtrat Carsten Spallek (CDU) lässt die Kritik nicht gelten. In einer detailreichen Erklärung hat er die Gebührenberechnung für die anderen Veranstaltungen aufgelistet und erklärt sie für korrekt. Die Angaben des CSD e.V. seien "nicht nachvollziehbar." Die Fraktion der Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) fordert den Stadtrat nun dazu auf, die Vorwürfe "lückenlos aufzuklären". Fraktionssprecher Marc Urbatsch: "Durch die Recherchen des CSD entsteht der schwerwiegende Verdacht, Veranstalter bevorzugt zu haben und dem eh schon finanzschwachen Bezirk einen hohen Schaden beschert zu haben." Entweder die Sachverhalte können aufgeklärt werden oder es müssten "politische Konsequenzen" folgen.
Ralf Liptau / flip
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...
Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...
Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...
Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.