Tiergarten. In den kommenden Jahren wird ordentlich in den Farbtopf gegriffen: Der Umlauftank 2 der Technischen Universität (TU) nahe dem S-Bahnhof Tiergarten wird saniert. Die Wüstenrot-Stiftung finanziert das Projekt mit dreieinhalb Millionen Euro.
Als das Versuchsgebäude der TU 1974 fertiggestellt wurde, war sie ein echter Farbklecks inmitten des Tiergartens. Die fünfgeschossige "Gebäudebox" auf der Schleuseninsel war in knalligem Blau gestrichen, die insgesamt 120 Meter lange Röhre, die sich um und durch das Gebäude schlängelt, war quietsch-rosa. Inzwischen ist davon nur noch ein trauriger Abglanz zu erkennen. Der Bau, der 1967 vom kürzlich verstorbenen Architekten Ludwig Leo entworfen worden war, ist seit seiner Eröffnung nie wirklich saniert worden. Dabei wird ihm architekturhistorisch einige Bedeutung beigemessen. Mit seiner Formensprache, die an die flippige Pop Art der Zeit erinnert, ist Ludwig Leo ein einmaliges Werk gelungen.
Ab dem kommenden Jahr soll nun ausführlich untersucht werden, wie der Bau wieder zu alter Strahlkraft zurückfinden kann. Die Wüstenrot-Stiftung hat kürzlich eine Vereinbarung zur Sanierung und Ertüchtigung mit der TU abgeschlossen. Dreieinhalb Millionen Euro werden für die Arbeiten investiert. Die Universität hat sich im Gegenzug dazu verpflichtet, den Bau auch in Zukunft für Forschungszwecke zu nutzen.
Denn auch die Nutzung ist einzigartig. Durch die 120 Meter lange und im Durchmesser bis zu acht Meter breite rosafarbene Röhre wird Wasser gepumpt. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu zehn Meter pro Sekunde rauscht es durch das Gebäude und soll damit die natürliche Strömung etwa im Meer simulieren. Auf einer Art Teststrecke innerhalb der blauen Gebäudebox werden bis zu zehn Meter lange Schiffsmodelle in das Wasser gesetzt, um so deren Verhalten bei unterschiedlichen Strömungsbedingungen zu testen. Mit einem Fassungsvermögen von 3300 Tonnen Wasser sei die Röhre der größte Umlauftank der Welt.
Bis wann die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein könnten, wurde nicht mitgeteilt. Die Wüstenrot-Stiftung hat in den vergangenen Jahren bereits einige Gebäude vor allem der klassischen Moderne und der Nachkriegsmoderne saniert - darunter etwa den Einstein-Turm von Erich Mendelsohn auf dem Potsdamer Telegraphenberg und den ehemaligen Kanzlerbungalow von Sep Ruf in Bonn.
Ralf Liptau / flip
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