Gedenkstätte zeigt trotz Umbau Ausstellung zum Widerstand
Bis Sommer nächsten Jahres ist die Gedenkstätte wegen Umbauarbeiten im Mittelgeschoss geschlossen, doch zeigt sie weiterhin in der unteren und der dritten Etage Ausstellungen zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Neben einer Sonderausstellung über den Kirchenbau in der Zeit des Nationalsozialismus werden Ziele des Widerstands gegen das Hitlerregime geschildert. Sie würdigt die Männer und Frauen, die am 20. Juli 1944 mit dem Attentat auf Hitler vergeblich versucht hatten, den Krieg und das millionenfache Morden zu beenden. Vorgestellt werden bekannte und weniger bekannte Widerstandskämpfer. Besondere Aufmerksamkeit verdienen dabei Bilder und Dokumente zum Schicksal der Familien der Attentäter und Mitwisser. Die einen wurden vor Gericht gestellt und hingerichtet, andere in die Konzentrationslager verschleppt. Die sogenannte Sippenhaft war im Deutschen Reich seit 1933 üblich. Widerstandskämpfer wurden so zusätzlich unter Druck gesetzt, indem man Partner, Eltern, Kinder und andere Verwandte bestrafte, obwohl sie am Widerstand vielfach nicht beteiligt waren. SS-Reichsführer Heinrich Himmler forderte am 3. August 1944: "Die Familie Graf Stauffenberg wird ausgelöscht werden bis ins letzte Glied".
Tatsächlich wurden alle greifbaren Mitglieder der weitverzweigten Familie - vom 85 Jahre alten Vater eines Vetters bis zu Kleinkindern - verhaftet. Nina Schenk von Stauffenberg, die Witwe des Attentäters, überstand als "Sondergefangene" wie durch ein Wunder die Lagerhaft und starb 2006 mit 92 Jahren. Andere Familienmitglieder wurden hingegen ermordet.
Autor:Helmut Caspar aus Mitte |
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