Grips Theater startet neues Projekt mit 22 Schulen

Das Grips Theater wird in den nächsten drei Jahren kleine Besucher begrüßen dürfen, die sich den Eintritt nicht leisten könnten. | Foto: Nittel
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Tiergarten. Mit "Grips Fieber" hat das Grips Theater am Hansaplatz ein neues Projekt initiiert, in dem sich Schulen verpflichten, mindestens einmal im Jahr mit allen Schülern eine Vorstellung zu besuchen. Im Gegenzug übernehmen Sponsoren den Eintritt für die Kinder, die sich den Theaterbesuch nicht leisten können.

Für das Projekt, das mit Beginn des neuen Schuljahres startete, haben von April bis Juni bereits 22 Berliner Schulen den Kooperationsvertrag unterzeichnet. Das bedeutet, dass für 8725 Schüler der jährliche Theaterbesuch für die nächsten drei Jahre gesichert ist. Unter anderem haben sich vier Schulen aus Spandau sowie jeweils drei aus Charlottenburg, Neukölln und Steglitz am Projekt beteiligt. Auch die Miriam-Makeba- und die Hansa-Grundschule aus Moabit machen mit. Letztgenannte war übrigens die erste Schule, die sich an dem Projekt beteiligt hatte. Nur einen Tag, nachdem das Grips Theater alle 800 Schulen in Berlin angeschrieben und über diese Projektidee informiert hatte, sagte die Hansa-Grundschule zu. "Das Theater hilft uns, uns über unsere Gefühle und Wahrnehmungen klarzuwerden. Das brauchen die Kinder auch. Es ist eine Chance, über Gefühle und Probleme mit den Schülern ins Gespräch zu kommen", begründet die kommissarische Direktorin der Hansa-Grundschule, Patricia Horeni, die prompte Zusage. Fünf Sponsoren haben sich mittlerweile gefunden, um das Ganze mit 30 000 Euro zu unterstützen. Von diesem Geld profitieren die Kinder, die den Eintritt allein nicht aufbringen können. An der Hansa-Grundschule betrifft das 40 Prozent aller Schüler. Durchschnittlich müssen die Eintrittskosten von 34 Prozent der Berliner Schüler übernommen werden. Das Besondere an "Grips Fieber" ist, dass dies vollkommen unbürokratisch funktioniert. Diese Schüler beziehungsweise ihre Familien müssen keine Erklärungen abgeben, keine Verdienstbescheinigungen, Hartz IV-Bescheide oder sonstiges vorlegen, sie werden endlich einmal nicht stigmatisiert. Allein der jeweilige Lehrer entscheidet und meldet die Zahl der Kinder an, für die die Kosten übernommen werden müssen.

Kinder, die sich einen Theaterbesuch allein nicht leisten können, würden nie die Chance erhalten, ihren Erlebnishorizont jenseits von Fernsehserien und Computerspielen zu erweitern, sagt Michael Ozdoba, Direktor der Christian-Morgenstern-Grundschule in Spandau. "Gerade der gemeinsame Besuch von Kulturveranstaltungen, die gemeinsame Beschäftigung und Auseinandersetzung mit dem Erlebten tragen zur emotionalen, sozialen und intellektuellen Entwicklung bei."

Schulen und Sponsoren, die sich für dieses Projekt interessieren, können sich weiterhin an das Grips Theater wenden. Für die Schulen steht Karen Giese unter 39 74 74 11, für Sponsoren Ute Volknant unter 39 74 74 16 zur Verfügung.
Michael Nittel / min
Das Grips Theater wird in den nächsten drei Jahren kleine Besucher begrüßen dürfen, die sich den Eintritt nicht leisten könnten. | Foto: Nittel
Michael Ozbada (l.), Direktor der Christian-Morgenstern-Grundschule, glaubt, dass ein gemeinsamer Theaterbesuch zur positiven Entwicklung beiträgt. | Foto: Nittel
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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