Kinderausstellung: Wie werden Film und Fernsehen gemacht?
Die Scheinwerfer leuchten auf. Alles am Set ist eingerichtet. Ton- und Kameraleute sind auf Position. Die Schauspieler werden noch einmal von der Maskenbildnerin gepudert. Dann gibt der Regisseur das Zeichen: "Kamera ab, Ton ab". Die Klappe wird geschlagen. "Und Action!" So auch der Titel der speziell für junge Besucher zwischen vier und 14 Jahren konzipierten Ausstellung der Deutschen Kinemathek im Museum für Film und Fernsehen, Potsdamer Straße 2. An sieben Stationen erleben Kinder die Herstellungsstufen einer TV- oder Filmproduktion. Sie erfahren beispielsweise, wie ein Casting abläuft, wie man im Greenscreen-Studio zaubern kann, welche Ideen ein Drehbuch ausmachen und dass am Filmset reibungslose Teamarbeit gefragt ist.
"Wir kommen nicht pädagogisch daher", sagt Kuratorin Gerlinde Waz. Die Kinder sollen spielerisch eine Filmproduktion kennenlernen. So können sie in Werkstätten selbst mit dem Medium experimentieren. Im Schnittstudio soll eine Filmszene neu zusammengesetzt werden. Im Tonstudio tüfteln sie als Geräuschemacher und Klangdesigner.
Ganz wichtig sei bei Film und Fernsehen natürlich auch die Vermarktung, so Kokurator Nils Warnecke. Also muss auch ein Filmplakat gestaltet werden. Am Schluss gibt es noch einen Knalleffekt, verspricht Gerlinde Waz. Am Ende der Ausstellung können die Kinder in einer Box unter Blitzlichtgewitter über den roten Teppich laufen.
Ein Fragespiel begleitet die kleinen Besucher durch die Ausstellung. Sind am Ende alle Aufgaben gelöst, gibt es den Ausweis "Film Director". Damit können Kinder kostenlos das die Ausstellung begleitende Filmprogramm im Kino Arsenal und im Bundesplatz-Kino in Wilmersdorf besuchen. Darüber hinaus gibt es noch ein spannendes Veranstaltungsprogramm. Informationen dazu sind erhältlich unter www.deutsche-kinemathek.de/aktuell
"Wir haben schon gute Erfahrungen mit Kinderausstellungen gemacht", sagt Rainer Rother. Der künstlerische Direktor der Kinemathek hat daher ganz bewusst die Entscheidung getroffen, die Schau möglichst lange laufen zu lassen: bis zum 26. April 2015. Wohl auch deshalb, weil Rother damit rechnet, dass hauptsächlich Kita- und Schulgruppen "...und Action! Wie werden Film und Fernsehen gemacht?" besuchen werden. Die Exposition auf gedrängten 250 Quadratmeter Ausstellungsfläche verträgt nicht mehr als zwei Gruppen mit 40 bis 60 Kindern. "Kitas und Schulen sollten das System der Anmeldung nutzen", sagt Rainer Rother. Und der künstlerische Direktor rät Einzelbesuchern und Familien, nachmittags oder am Wochenende zu kommen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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