KPM feiert 250. Jubiläum mit drei Sonderausstellungen
Tiergarten. Vor genau einem Vierteljahrtausend hat Preußen-König Friedrich der Große die Königliche Porzellan Manufaktur gekauft und damit den Grundstein für die Marke KPM gelegt. Im Jubiläumsjahr feiert sich das inzwischen privatisierte Unternehmen mit drei Sonderausstellungen.
Natürlich steht ganz am Anfang der Alte Fritz. Der Sonderausstellung zum 250. Geburtstag in der "KPM-Welt" am S-Bahnhof Tiergarten haben die Kuratoren eine Bildnisbüste des Preußenkönigs Friedrich II. vorangestellt. Entworfen wurde sie 1806 vom berühmten Bildhauer Johann Gottfried Schadow, das ausgestellte Stück wurde um 1910 ausgeformt. Der Alte Fritz steht auch am Anfang der Geschichte "seiner" Königlichen Porzellan-Manufaktur: Im Jahr 1763 hat er sie gekauft und war danach wohl selbst sein bester Kunde: Für seine Schlösser soll er insgesamt 21 Tafelservice mit jeweils bis zu 450 Einzelteilen in Auftrag gegeben haben. Mit der Ausstellung "Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin 1763-2013. Porzellankunst aus privaten Sammlungen" zeigt das Unternehmen einen imposanten Streifzug durch seine Geschichte.
Die Ausgestellten Objekte, darunter vor allem Ziergegenstände wie Figuren und Vasen, stammen allesamt aus privaten Sammlungen. "Damit finden hier teilweise Einzelobjekte, die eigentlich zusammengehören, das erste Mal seit Jahrzehnten wieder zueinander", schwärmt KPM-Marketingfrau Theresa Haala. So etwa zwei besonders frühe Schalen und eine Vase mit dem gleichen Dekor, die sonst an unterschiedlichen Orten aufbewahrt werden. Besonders imposant ist auch der "Hochzeitstisch", den die Ausstellungsmacher mit einem eigens fürs Jubiläumsjahr kreierten Service geschmückt haben: Das bekannte "Kurland-Tafelservice" aus dem Jahr 1790 wurde dafür leicht abgewandelt.
Die Schau bietet damit natürlich vor allem für Freunde und Kenner einmalige Einblicke in die Geschichte des Berliner Traditionsunternehmens, das erst vor sieben Jahren vom Land Berlin in Privatbesitz übergeben wurde. Doch man muss kein Fachmann sein, um allein von der handwerklichen Kunst und Raffinesse der vergangenen Jahrhunderte angetan zu sein. Die einzige Lücke: Die Ausstellung springt in ihrer sonst streng chronologischen Folge von den späten 1920er-Jahren direkt in die 50er-Jahre. Bei einer Schau, die den Anspruch auf weitgehende historische Vollständigkeit erhebt, wäre ein offener Umgang mit der Firmengeschichte auch während der NS-Zeit wünschenswert gewesen.
Die Ausstellung ist bis zum 5. Januar 2014 in der "KPM-Welt" in der Wegelystraße 1 zu sehen. Im Schloss Charlottenburg wird derweil die Ausstellung "KPM-Gestalten, Benutzen, Sammeln" gezeigt. Auch im nahe gelegenen Bröhan-Museum in der Schlossstraße 1a wird das Unternehmen mit einer eigenen Schau unter dem Titel "Lust auf Decor. KPM-Porzellane zwischen Jugendstil und Art Deco" gefeiert. Mehr Infos unter www.kpm-berlin.com und 39 00 90.
Ralf Liptau / flip
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