Schwules Museum eröffnet nach Umzug in Tiergarten
Mit dieser Veranstaltung soll auch der internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie begangen werden. Nach über 25 Jahren hat das Museum seinen Standort am Mehringdamm 61 in Kreuzberg im Oktober 2012 verlassen. Am neuen Ort eröffnen sich dem Museum viel mehr Möglichkeiten: Die Ausstellungsfläche wurde vergrößert, die Bibliothek und das Archiv haben jetzt größere Räume. Neu ist ein Café am Eingang. Dieses wird von Ehrenamtlichen betreut und soll auch für Veranstaltungen genutzt werden.Die Geschichte des Schwulen Museums beginnt 1984 im Berliner Museum. Auf Initiative von drei Studenten wurde eine Ausstellung über das Leben von homosexuellen Männern und Frauen in Berlin erarbeitet. Mit über 40 000 Besuchern war diese erste Ausstellung zu diesem Thema ein Erfolg. Deshalb entstand die Idee, ein Schwules Museum in Berlin zu gründen. Am 6. Dezember 1985 wurde der Verein der Freunde eines Schwulen Museums in Berlin gegründet. Die Grundlagen für das heutige Museum wurden in der Friedrichstraße in den Räumen der Allgemeinen Homosexuellen Arbeitsgemeinschaft (AHA) gelegt. 1988 zog das Museum in das Hinterhaus am Mehringdamm 61 um. Dort wurden fast 25 Jahre lang über 130 Ausstellungen gezeigt.
Das Museum, das als Ausdruck der schwulen Emanzipationsbewegung in Berlin entstanden war, musste ständig erweitert werden. Zum Schluss gab es drei Ausstellungsräume auf drei Etage und eine Bibliothek. Da in den vergangenen Jahren das Archiv und die Bibliothek immer umfangreicher wurden, reichte der Platz im alten Gebäude nicht mehr aus. Zwei Jahre lang wurde nach einem neuen Gebäude gesucht. Neue Räume fand man schließlich in einer ehemaligen Druckerei an der Lützowstraße. Vor allem die Arbeitsbedingungen in Archiv und Bibliothek haben sich damit grundlegend verbessert. Nun stehen den Besuchern auch Arbeitsplätze zur Verfügung. Vor allem Studenten und Wissenschaftler finden dort Literatur und Dokumente, die in keiner anderen Institution vorhanden sind. Neben Büchern gibt es auch ein umfangreiches Musikarchiv.
Das Gros der Arbeit im Museum leisten ehrenamtliche Mitarbeiter. Vom Senat werden drei feste Stellen finanziert. Dazu kommen immer wieder zeitlich befristete Mitarbeiter, die an konkreten Projekten mitarbeiten. Im vergangenen Jahr kamen 17 426 Besucher in das Museum. Die meisten von ihnen sind Touristen aus dem In- und Ausland. Rund 1000 Leser nutzen das Archiv und die Bibliothek für Recherchen.
Nach dem Umzug wird nun am Freitag, 17. Mai, kräftig gefeiert. Die Party beginnt um 19 Uhr im Jugendkulturzentrum Pumpe in der Lützowstraße 42. Dazu wird auch der Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) erwartet.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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