Tiergarten. Die Staatsbibliothek erinnert mit einer Ausstellung an Carl Philipp Emanuel Bach, der 30 Jahre als Cembalist und Hofkomponist in Berlin und Potsdam tätig war.
Der Sohn von Johann Sebastian Bach hinterließ ein umfangreiches kompositorisches Werk. Sein in mehreren Auflagen verlegtes Lehrbuch "Über die wahre Art das Clavier zu spielen" gab der Gedenkausstellung den Titel und ist dort in verschiedenen Ausgaben ausgelegt. Die Dokumentation bietet die seltene Gelegenheit, sich in die schwungvoll geschriebene Handschriften des "Berliner Bachs" zu vertiefen und zu erfahren, wie die kostbaren Handschriften und Drucke dank aufopferungsvoller Sammeltätigkeit von Musikfreunden in den Besitz der damals Königlichen Bibliothek zu Berlin gelangten, aus der die Staatsbibliothek hervorging.
Carl Philipp Emanuel Bach war von 1738 bis 1768 am preußischen Hof tätig, erst mit einem läppischen Jahresgehalt von 300 Talern, ab 1755 von 500 Talern. Nachdem der Komponist und Begleiter des königlichen Flötenspielers Friedrich II. am Cembalo Preußen nach dreißigjähriger Dienstzeit verlassen hatte, waren ihm in Hamburg noch 20 Lebensjahre als Musikdirektor vergönnt. Die Ausstellung schildert mit Bildnissen, Manuskripten und anderen Zeitzeugnissen, wer die Auftraggeber und Liebhaber Bachscher Musik waren und warum sie Zeitgenossen und spätere Musikergenerationen nachhaltig beeinflusst hat.
Die Ausstellung schildert, dass der "Berliner Bach" seine eigenen Kompositionen sowie das musikalische Erbe seines Vaters und seines älteren Bruders Wilhelm Friedemann sorgfältig registriert hat. 1841 konnte die Königliche Bibliothek die umfangreichen Musikalienbestände des Sammlers und Musikers Georg Poelchau erwerben, in der sich auch zahlreiche Handschriften der Familie Bach befanden. Dieser Ankauf war Anlass für die Gründung einer Musikalischen Sammlung, aus der sich die heutige Musikabteilung der Staatsbibliothek entwickelte.
Die Bach-Ausstellung ist bis zum 29. März im Dietrich-Bonhoeffer-Saal der Staatsbibliothek an der Potsdamer Straße 33 montags bis sonnabends von 11 und 19 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Helmut Caspar / HC
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