Zehn Jahre Ambulanz für Gewaltopfer
13.000 Menschen haben bisher Hilfe und Beratung in Charité-Einrichtung erhalten

Seit zehn Jahren hilft die Gewaltschutzambulanz der Charité Opfern von häuslicher oder sexueller Gewalt. Sie ermöglicht eine kostenlose rechtsmedizinische Untersuchung und eine gerichtsfeste Dokumentation von Verletzungen. Finanziert wird die Einrichtung von der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz mit rund 1,3 Millionen Euro jährlich.

Gegründet wurde die Gewaltschutzambulanz im Februar 2014. Rund 13.000 Menschen, die Gewalt erlebt haben, haben seitdem Kontakt mit der Ambulanz aufgenommen. Die Charité-Mitarbeiter untersuchen sie und dokumentieren ihre Verletzungen. Dazu zählen Opfer von sexualisierter und häuslicher Gewalt sowie Gewalt in der Öffentlichkeit oder im Dienst. Wenn sich Betroffene entscheiden, gegen die Täter vorzugehen, haben sie durch die Dokumentation ein gerichtsfestes Beweismittel in der Hand. Auch Kinder werden in der Gewaltschutzambulanz untersucht, vor allem wenn Jugendämter oder Kinderschutzambulanzen Misshandlung oder Vernachlässigung vermuten.

Das Angebot der Gewaltschutzambulanz wurde seit ihrer Gründung erweitert. So wurde 2016 ein mobiler Dienst für stationär behandelte Gewaltopfer in Krankenhäusern eingerichtet. Zudem vermittelt die Gewaltschutzambulanz telefonische Hilfsangebote. Durch die Kooperation mit anderen Einrichtungen wird auch eine psychosoziale Beratung in den Räumen der Gewaltschutzambulanz ermöglicht. Außerdem schult die Gewaltschutzambulanz Fachpersonal, beispielsweise Strafermittler und Strafverfolger, damit diese Zeichen körperlicher Gewalteinwirkungen bei Erwachsenen und Kindern besser erkennen.

„Die Gewaltschutzambulanz ist eine große Unterstützung für Menschen in einer schwierigen Notsituation und ein wesentlicher Bestandteil der Berliner Opferhilfe“, sagt die Justizsenatorin Dr. Felor Badenberg (parteilos). Und Dr. Lars Oesterhelweg, der Leiter der Gewaltschutzambulanz und kommissarische Leiter des Instituts für Rechtsmedizin der Charité, ergänzt: „Wir wollen Betroffenen einen sicheren Ort und ein geschütztes Umfeld bieten, wo sie ohne Angst vor Stigmatisierung oder Repressalien Hilfe suchen können und sie bestmöglich unterstützt werden.“

Weitere Informationen gibt es unter gewaltschutzambulanz.charite.de.

Autor:

Hendrik Stein aus Weißensee

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

14 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 224× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 186× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 571× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.163× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.