„Die Unsichtbaren“
Was wir nicht sehen wollen in unserer bunten schnelllebigen Welt
Schwarzweiße Bilder, kalte Stimmung, Wind und Gänsehaut. Ich stehe am Bahnhof Potsdamer Platz und erstarre wie eine Eis-Säule, denn - was man hier zu sehen bekommt, geht einfach unter die Haut.
Fotos von Frauen und Männern aus unserem Leben. Menschen die Ihre Existenz verloren haben und am Bahnhof leben. Ich schaue in trostlose, traurige, leere Augen und lese was mit Katy 25 Jahre alt, Margarete 59 Jahre alt und Zecke 23 Jahre alt passiert ist. Kranke, hilflose, ausweglose Menschen, die nichts mehr erwarten von dieser Welt. Sie sind aus dem normalen Leben ausgestiegen, weil es dort nichts mehr für sie gibt – nicht einmal Aufmerksamkeit! Sie frieren und kämpfen um Essen, Medikamente, Wärme und Schlafplätze. Ihre Gesichter sind rau vom kalten Wind, schmutzig von der Erde, verbraucht und gealtert von Sorgen und Nöten.
Wir schauen weg, wenn wir jemanden am Bahnhof im Schlafsack oder unter Pappe sehen, wir drehen uns weg, wenn ein ungepflegter Mensch die Bahn betritt, wir sehen sie und sehen sie auch nicht…“die Unsichtbaren!“ Aber sie sind da und zwei Journalisten trauen sich in diese Welt einzutauchen und „die Unsichtbaren“ zu fotografieren. Uta Keseling und Reto Klar reden mit Ihnen und erfahren von Schicksalen, die man öffentlich zeigen muss. Denn das kann jedem passieren!
Die Deutsche Bahn Stiftung unterstützt diese Aktion und stellt derzeit die Fotos am Bahnhof Potsdamer Platz aus.
Anlässlich der 7. Berliner Stiftungswoche können Sie die Geschichten und die wahren Gesichter von obdachlosen Frauen und Männern aus Berlin sehen.
Kommen Sie zum Bahnhof Potsdamer Platz - vom 19.-29. April 2016 und schauen Sie hin, was in unserer Stadt passiert!
Man kann auch ganz einfach helfen:
Sämtliche Porträts sind in dem Bildband „Unsichtbar - Vom Leben auf der Straße“ zusammengefasst, der ab sofort im Handel erworben werden kann. Der Verkaufserlös kommt der Arbeit der Bahnhofsmissionen in Deutschland zugute. Weitere Informationen und eine Multimedia-Galerie unter http://unsichtbar.morgenpost.de/
Autor:Sandra Kirsten aus Alt-Hohenschönhausen |
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