Auch nachts aufs Klo
Im Kurfürstenkiez werden zwei mobile Toiletten getestet
Eines steht schon am Magdeburger Platz. Ein zweites mobiles WC ist am 19. November, dem „Welttoilettentag“, vor der Zwölf-Apostel-Kirche aufgestellt worden.
Seit September befinden sich, wie von Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) im Maßnahmenkatalog für den Straßenstrich auf der Kurfürstenstraße gefordert und von der Bezirksverordnetenversammlung bewilligt, nun zwei mobile Toiletten testweise vor Ort. Sie sollen der unzureichenden sanitären Versorgung der Prostituierten entgegenwirken. Vor allem in den späten Abendstunden hätten die Sexarbeiterinnen häufig keine Möglichkeit, eine Toilette aufzusuchen, sagt Kevin Kuhn, Betreiber eines Toilettenmietservices aus Rüdersdorf. Bekanntlich gibt es im Kiez regelmäßig Beschwerden über Verunreinigungen.
Der Toiletten-Test läuft vier Monate. Die Firma kommt alle zwei Tage zur Reinigung und Wartung vorbei. Die Testphase soll dazu dienen festzustellen, ob die mobilen Toiletten von den Prostituierten angenommen werden und der Kiez sauberer wird. Die Benutzung der beiden Toiletten ist kostenlos.
Kuhns WCs sind übrigens Öko-Toiletten: Sie funktionieren nicht mit Wasser oder Chemikalien, sondern mit Holzspänen. Sie können ohne Fundament überall aufgestellt werden. Die für Straßen und Grünflächen im Nachbarbezirk Tempelhof-Schöneberg zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) hat verlautbart, dass innerhalb der nächsten zwei Jahre an der Stelle der Probe-Toilette ein Wall-WC installiert werden soll. Dieses ist allerdings kostenpflichtig.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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