"Mein wunder Punkt": Acne inversa Awareness Week vom 5. bis 11. Juni 2017
Berlin. Zwölf Jahre dauert es etwa, bis Patienten mit der Krankheit Acne inversa die Diagnose erhalten. Nur wenige Mediziner erkennen die chronische Autoimmunkrankheit. Nun startet mit der internationalen Acne inversa Awareness Woche vom 5. bis 11. Juni unter dem Titel „Mein wunder Punkt“ eine Aufklärungskampagne.
Ein langer Weg aus Scham und Frustration liegt meist hinter den Betroffenen, bevor die richtige Behandlung eingeleitet wird. Das Krankheitsbild Acne inversa, unter dem schon Karl Marx litt, verursacht chronische Entzündungen an der Haut, die mit starker Eiterbildung einhergehen. „Die Patienten mit der Diagnose Acne inversa erleben neben den körperlichen Symptomen eine starke psychische Belastung: Weil die Krankheit in den seltensten Fällen auf Anhieb erkannt wird, rückt erst einmal eine mangelnde Körperpflege in den Fokus. Damit beginnt der Teufelskreis: Statt eine medizinische Erklärung für die wiederkehrenden Abszesse und Entzündungen zu suchen, denken die Patienten, die Schuld liege bei ihnen selbst“, erläutert Dr. Sylke Schneider-Burrus, Chefärztin im Zentrum für Dermatochirurgie der Havelklinik Berlin.
Auswirkung auf den Alltag
Laut der Medizinerin ziehen sich die Betroffenen immer weiter aus dem sozialen und alltäglichen Leben zurück – aus Angst, entblößt und blamiert zu werden. „Vor allem sensible Körperstellen wie der Achsel- und Genitalbereich sind von der Erkrankung be- troffen. Wir wissen heute, dass die Ursachen für Acne inversa in einem Defekt des angeborenen Immunsystems und nicht etwa in einem Hygienemangel liegen: In der Haut der Erkrankten finden sich deutlich weniger Abwehrstoffe als bei gesunden Menschen“, sagt Dr. Schneider-Burrus.
Am 10. Juni findet von 11 bis 13 Uhr im 25hrs Bikini Hotel Berlin, Budapester Straße 40, eine Infoveranstaltung statt. Dr. Sylke Schneider-Burrus von der Havelklinik Berlin sowie Prof. Dr. Wiebke Ludwig-Peitsch vom Vivantes Klinikum im Friedrichshain klären in einem Vortrag über die Krankheit, Diagnose und Therapie sowie den Stand der Forschung auf. Gleichzeitig geben die Expertinnen Tipps und Ratschläge, damit sich potenziell Betroffene orientieren können. Die Teilnahme ist kostenlos. my
Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
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