Quartiersmanagementbüro zeigt Ausstellung über Bezirksregion Tiergarten-Süd heute und morgen

Der dynamische Wandel der Region ist hier noch nicht zu spüren: kleiner Platz an der Ecke Kluck- und Pohlstraße. | Foto: KEN
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Tiergarten. Was die Experten aus der Verwaltung an Daten und Fakten zu Tiergarten-Süd zusammengetragen haben, ist gegenwärtig im Büro des Quartiersmanagements (QM) in der Pohlstraße zu besichtigen. Gezeigt wird der Teil der Wanderausstellung „Die Bezirksregionen von Mitte – zehn Gesichter eines Bezirks“, der Tiergarten-Süd betrifft.

„Was wir machen, ist nicht nur Datenhuberei“, sagte Bürgermeister Christian Hanke (SPD) bei der Eröffnung. Die Verwaltung wolle wissen, was die erhobenen Zahlen bedeuteten, und gemeinsam mit den Bürgern klären, wie sich der Stadtteil in naher Zukunft gestalten ließe.

Mitte hat als erster der zwölf Berliner Bezirke solche Regionenprofile erarbeitet. Dafür wurde die Arbeitsgruppe „Sozialräumliche Planungskoordination“ (SPK) gebildet. Leiterin ist Petra Patz-Drüke. Die SPK sitzt im Rathaus Tiergarten in Moabit.

Im Kern geht es darum, kommunale Aufgaben und die städtische Infrastruktur möglichst passgenau auf die Bedürfnisse der Bewohner auszurichten. Gleichzeitig ist die Wanderausstellung Werbung für die öffentliche Verwaltung. Sie will dem Bürger demonstrieren, dass nicht jedes Amt des Bezirks vor sich hin wurstelt, sondern alle Ämter gemeinsam „sozialraumorientiert“ arbeiten, das heißt, ämterübergreifend Ursachen beispielsweise von Armut und sozialer Ungerechtigkeit gemeinsam mit den Betroffenen angehen.

Was ist nun in der Ausstellung über Tiergarten-Süd zu erfahren? Zunächst einmal Grundsätzliches im Analyseteil: fünf Kieze, 518 Hektar, 12.837 Einwohner mit einem Durchschnittsalter von 40,5 Jahren. 35,7 Prozent haben einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz, 8,2 Prozent sind arbeitslos, 21,4 Prozent erhalten Stütze. Die Kinderarmut liegt bei 42,2 Prozent, die Altersarmut bei 14,9 Prozent. Prägend für die Bezirksregion sind der Große Tiergarten, der rund die Hälfte der Fläche ausmacht, der nach dem Mauerfall neu entstandene Potsdamer Platz und die Straße des 17. Juni zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule. Zu den wichtigsten Institutionen in Tiergarten-Süd zählen das Kulturforum, das Haus der Kulturen der Welt und die Philharmonie.

Zu den Themen, die den Menschen in Tiergarten-Süd am meisten auf den Nägeln brennen, gehören die Frage, wie es nach dem Ende des seit 17 Jahren vor Ort arbeitenden Quartiersmanagements weitergeht, und das Problem des Straßenstrichs.

Für den zweiten Teil der Schau, der mit „Ziele und Maßnahmen“ überschrieben ist, habe die SPK-Arbeitsgruppe aus der Fülle der Themen einzelne ausgewählt, erläutert Mitarbeiter Felix Dörstelmann. So soll die Jugendeinrichtung in der Kluckstraße 11 zu einem „soziokulturellen Zentrum“ ausgebaut werden. Es ist geplant, die Stadtteilbibliothek in der Lützowstraße einzubeziehen. Anstelle des scheidenden Quartiersmanagements wird ein „Stadtteilkümmerer“ eingesetzt. Aus dem bisherigen Quartiersrat wird ein selbst organisiertes „Bewohnergremium“. Und was die Prostitution angeht, wird beabsichtigt zu moderieren anstatt zu verdrängen.

Die Ausstellung ist sehr interessant. Sie hat nur einen kleinen Haken: Das Bezirksregionenprofil, zumal in einem dynamischen Stadtteil wie Tiergarten-Süd, hinkt der Entwicklung zwei Jahre hinterher. Die Daten sind längst überholt. KEN

Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 22. August im QM-Büro, Pohlstraße 91, montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr. Die Bezirksregionenprofile gibt es auch im Internet auf http://asurl.de/12jo.
Der dynamische Wandel der Region ist hier noch nicht zu spüren: kleiner Platz an der Ecke Kluck- und Pohlstraße. | Foto: KEN
Dauerthema im Stadtteil: die Nachbarschaft zum Straßenstrich. | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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