Bemüht um bessere Nachbarschaft
Sprechstunde für jeden im Kontaktladen für Prostituierte
Im Kurfürstenkiez arbeiten die Bezirke Mitte und Tempelhof-Schöneberg jetzt eng zusammen. So wird ein Projekt des in Tiergarten gelegenen Frauentreffs Olga mit Mitteln aus dem Projektfonds des Quartiersmanagements Schöneberger Norden finanziert.
Das Kiezprojekt soll zu einer guten Nachbarschaft und einem gemeinschaftlichen Miteinander von Prostituierten und Anwohnern führen. „Wir haben uns seit jeher auch als Schnittstelle für die Anliegen von Nachbarschaft und sozialen Einrichtungen gesehen“, sagt Lilli Böwe, Sozialarbeiterin im Frauentreff Olga. „Besonders wichtig ist uns ein direkter Austausch mit Anwohnern und allen anderen, die hier leben oder arbeiten.“
Die Einrichtung des Notdiensts für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin in der Kurfürstenstraße 40 ist ein Kontaktladen für weibliche Drogenabhängige und Sexarbeiterinnen, direkt vor Ort auf Berlins Drogenstrich. Neben Beratung und Streetwork bekommen die Frauen im Frauentreff Olga etwas zu essen. Hier können sie sich und ihre Wäsche waschen. Bei Bedarf erhalten sie kostenlos medizinische Versorgung, Rechtsberatung und polizeiliche Hilfe, wenn sie Opfer von Gewalt geworden sind. Im Frauentreff werden Kondome und saubere Spritzen ausgegeben.
Zurück zum Projekt: Bis Ende 2019 soll es verschiedene Aktionen geben. So will der Frauentreff beispielsweise zusammen mit Prostituierten Müll sammeln. „Aber auch Kooperationen mit Schulen, Kitas, der BSR und anderen Akteuren rund um die Kurfürstenstraße sind geplant“, erklärt Böwe.
Der Frauentreff Olga will im Kiez „besser erreichbar sein“. Darum gibt es jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat von 10 bis 12 Uhr eine Anwohnersprechstunde nach Anmeldung unter kiezprojekt@notdienstberlin.de oder Telefon 262 89 59. Der nächste Sprechstundentermin ist am 18. Juli.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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