Basketballer vom TISC gewinnen in Hermsdorf
"In Hermsdorf gewinnt man für gewöhnlich nicht so einfach", freut sich ISC-Coach Zafer Ilhan nach der Partie. "Die sind ein harter Brocken und haben ein erfahrenes Team. Hier haben schon ganz andere Mannschaften verloren. Deshalb sind wir über diesen Sieg richtig glücklich."
Ausschlaggebend für den Erfolg war eine taktische Umstellung des Trainers, zu der er in den Schlussminuten gezwungen war. Weil einige seiner Spieler Foulprobleme hatten, stellte Ilhan auf Zonenverteidigung um. Von da an trafen die Hermsdorfer so gut wie keinen Korb mehr. Der TISC hingegen lief einen Schnellangriff nach dem anderen und sicherte sich in der Schlussphase einen letztlich verdienten Sieg.
Darüber hinaus hatte Coach Ilhan im letzten Viertel, als sein Team noch zurückgelegen hatte, zu einer ganz anderen Maßnahme gegriffen, um sein Team wachzurütteln. In einer Auszeit bekam der sonst sehr ruhige und sachliche Trainer einen Wutanfall, in dem er seine Spieler lautstark aufforderte, es doch einfach mal miteinander zu versuchen. "Basketball ist ein ultimatives Teamspiel. Und unsere Stärke ist für gewöhnlich die mannschaftliche Geschlossenheit", erklärt Ilhan. "Deshalb musste ich in diesem Moment zu diesem Mittel greifen. Und es hat ja funktioniert. Von da an haben meine Jungs richtig viel Herz bewiesen. Deshalb geht dieser Erfolg auch absolut in Ordnung."
Der erfolgreichste Werfer bei den Gästen aus Mitte war Nils Kerwat mit 16 Zählern. Ken Hubertus Bernadus Schröder erzielte 15, Thiemo Williams immerhin noch 12 Punkte. Durch diesen Erfolg kletterte der Aufsteiger mit vier Siegen und zwei Niederlagen vorübergehend auf Platz drei der Tabelle.
"Hätte mir das vor der Saison jemand gesagt, ich hätte es nicht geglaubt", freut sich Zafer Ilhan über den tollen Saisonstart. Vor allem, weil seine Mannschaft das mit Abstand körperlich kleinste Team der gesamten Liga ist und der Coach momentan auf einige verletzte Spieler nicht zurückgreifen kann. "Unser primäres Ziel als Aufsteiger ist es gar nicht, diese Klasse unbedingt halten zu müssen", gestand Ilhan ein. "Wir wollen in erster Linie Spaß am Basketball haben, jedes Spiel gewinnen und diesen tollen Sport so spielen, dass er auch den Zuschauern gefällt. Wenn dann noch der Klassenerhalt dabei herausspringt, dann wäre das natürlich super."
Und so möchte sich der Tiergarten ISC 99 im Herzen Berlins etablieren. Zurzeit nehmen drei Herren- und zwei Damenmannschaften am Spielbetrieb teil. Zafer Ilhan abschließend: "Wir sind zwar ein noch sehr kleiner Verein. Aber wir haben eine ziemlich gute Community mit vielen unterschiedlichen Nationalitäten. Unsere größte Stärke ist, dass wir immer zusammenhalten. Und dabei soll es auch bleiben."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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