Die Fußballprofis und der Lippenbär: Hertha BSC übernimmt Patenschaft für Rajath
Tiergarten. Vor dem Dribbling zum Bärengucken: Hinter der tierischen Fürsorge der Hertha-Profis steckt eine völlig neue Taktik. Erst entspannen sie beim Spaziergang im Berliner Zoo, dann besiegen sie mit tierischer Entschlossenheit ihre Gegner. Die Bilanz? Fast makellos.
Welcher Art Glücksbären angehören, dazu konnte bislang noch kein Zoologe verlässliche Aussagen treffen. Und so entschieden sich die Profis von Hertha BSC Berlin aus dem Bauch heraus für einen drolligen Zeitgenossen mit schwarzem Zottelpelz und spitzem Mundwerk: den Lippenbären Rajath.
Ihm gilt nun die ganze Fürsorge des aufstrebenden Teams. Und seine neuen Patenonkel bekommt Rajath weit häufiger zu sehen, als ein Fußballfan vermuten würde – vor allen Partien daheim in Berlin. „Seit dieser Saison gehen wir vor jedem Heimspiel hier spazieren – und haben seitdem nur ein Heimspiel verloren. Der Berliner Zoo ist also ein Glücksbringer für uns“, erläutert Cheftrainer Pal Dardai seine neue Strategie.
Besuch vorm Heimspiel
Ahnungslos über seine positive Aura tapst derweil Rajath seiner Wege, schlappt genüsslich mit der langen Zunge über das als Lockmittel ausgeworfene Obst. Es wäre ja peinlich gewesen, die Überreichung der Patenschaftsurkunde zu verschlafen.
Unter den Bären dieser Welt gehört seine Art übrigens zu den verspieltesten. Dass man im Englischen auch vom „Faultierbären“ spricht, rührt aber nicht von einer verschlafenen Gemütsart her, sondern liegt an den langen, leicht gebogenen Klauen. Dass der Lippenbär in seiner indischen Heimat „Bhalu“ heißt und für die Figur des „Baloo“ aus dem „Dschungelbuch“ Pate stand, komplettiert seine Eignung als lebendes Maskottchen vortrefflich.
Mit ein bisschen Fantasie kommen also etliche Gründe zusammen, weshalb das fünfjährige Männchen sich nun der Freundschaft von Dribblingkünstlern erfreut. „Der traditionsreiche Fußballverein Hertha BSC passt perfekt zu uns, genau wie der Zoo gehört auch Hertha zu Berlin“, bestätigt Direktor Andreas Knieriem die enge Verwandtschaft der beiden hauptstädtischen Größen. Und es sollte sich niemand wundern, wenn vor dem nächsten Heimspiel die Trainingsstätten wieder verwaist sind. Glücksbären-Besuche gehen vor. tsc
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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