Im Reich der Jäger
Im Zoo sind die Sumatra-Tiger los
Im Zoo Berlin sind die Tiger zurück. Die zwei Großkatzen Luise und Lotte wurden nicht weit weg im Tierpark geboren.
In Berlin sind sie keine Unbekannten. Die Sumatra-Tiger Luise und Lotte kamen im vergangenen September im Tierpark Berlin in Karlshorst zur Welt. Ihre Geburt war ein Ereignis. Denn Sumatra-Tiger sind akut vor dem Aussterben bedroht und somit von der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet eingestuft. Laut aktuellen Schätzungen leben weltweit nur noch 400 bis 600 dieser majestätischen Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum. Regionale „Erhaltungszuchtprogramme“, darunter das europäische EEP, versuchen die Sumatra-Tiger langfristig als Art zu sichern. Jeder Nachwuchs ist daher ein ganz besonderer Grund zur Freude.
Die Herzen der Tierpark-Besucher haben die beiden Kätzchen auch gleich im Sturm erobert. Irgendwann jedoch werden sie ihre eigene Wege gehen müssen. Denn Tiger-Mutter Mayang (12) und Vater JaeJae (15) können möglicherweise noch einmal Nachwuchs bekommen. Darum sind ihre Töchter Luise und Lotte ins „Reich der Jäger“ in den Zoo umgezogen. „Unsere engagierten Tierpfleger und Tierpflegerinnen werden sicherstellen, dass sie sich auch am anderen Ende Berlins schnell wie zu Hause fühlen“, verspricht Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem. Denn die Rückkehr von Tigern sei eine große Bereicherung. „Unsere oberste Priorität ist immer der Schutz und die Erhaltung gefährdeter Tierarten“, erklärt Tiger-Kurator Matthias Papies.
Der Sumatra-Tiger ist die kleinste noch lebende Unterart des Tigers und ein besonders charismatischer Botschafter für die bedrohte Tierwelt Asiens. Das eng gestreifte Fell und der markante Backenbart sind charakteristisch für diese Tiger. Ein Hauptgrund für die schwindende Sumatra-Tigerpopulation ist die massive Rodung der Regenwälder auf Sumatra, insbesondere für den Anbau von Palmöl und die Holzwirtschaft. Das hat zu einem drastischen Rückgang ihres natürlichen Lebensraums geführt. Aber auch Wilderei und Mensch-Tier-Konflikte tragen zur Bedrohung der Großkatzenart bei.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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