Bärenhunger trifft auf Bambustorte
Panda-Zwillinge im Zoo Berlin werden zwei Jahre alt
Zur ihrer Geburt wogen die Pandas etwa so viel wie eine Tafel Schokolade, seitdem haben Pit und Paule mächtig zugelegt und bringen mittlerweile jeweils rund 65 Kilo auf die Waage. Kein Wunder, denn rund zwölf Stunden pro Tag verbringen Pandas mit Schlemmen. Anlässlich ihres zweiten Geburtstages wurden die Panda-Zwillinge im Zoo Berlin zum Frühstück mit einer besonders liebevoll gestalteten Bambus-Torte überrascht.
Pusten zwecklos! Auf der rund 70 Zentimeter hohen Torte prangten zwar zwei große Kerzen, damit sich Pit und Paule jedoch nicht die Tatzen verbrennen, hat das Zoo-Team die leuchtend orangefarbenen Flammen aus großen Süßkartoffeln geschnitzt. Und auch sonst unterschied sich die protzige Panda-Torte von gewohnten Geburtstagstorten. „Für einen Nahrungsspezialisten wie den Panda muss natürlich eine Sonderanfertigung her“, erklärt Zoo- und Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem. Anders als bei einer echten Sahnetorte waren keine Konditoren, sondern Tierpfleger und Handwerker aus dem Zoo im Einsatz. „Die Torte muss nicht nur gut schmecken, sondern darf auch ein bisschen schick aussehen. Wir sind im Vorfeld mit dem Team durchgegangen, was bei der Panda-Torte alles beachtet werden muss“, erklärt Revierleiter Norbert Zahmel. „Scharfes Metall, ungenießbares Plastik und gefährliche Schlingen könnten zum Sicherheitsrisiko werden und dürfen nicht die Nähe unserer Schützlinge“, erklärt Zahmel.
Die Bambustorte wurde mit süßem Apfel, saftigen Panda-Keksen und kleinen Rote Bete-Küchlein geschmückt. Große Pandas ernähren sich zu 99 Prozent von Bambus und sind an den Verzehr des kalorienarmen Süßgrases angepasst. Sie haben einen vergrößerten Handwurzelknochen – eine Art Extradaumen –, der das optimale Greifen der Bambusstäbe ermöglicht. Auch wenn Meng Meng und die Zwillinge täglich insgesamt 60 Kilo Bambus angeboten bekommen, trinken Pit und Paule auch jetzt noch gelegentlich Milch bei ihrer Mutter.
Paule ist frech
Die Panda-Zwillinge Pit und Paule spielen leidenschaftlich gerne miteinander, charakterlich sind die beiden jedoch ziemlich verschieden. Während Pit buchstäblich an Mamas Rockzipfel hängt und auch deutlich eifriger beim täglichen Klickertraining dabei ist, ist der dickköpfige Paule richtig frech. Den frischen Bambus schnappen beide Bären ihrer Mutter jedoch regelmäßig vor der Schnauze weg. „Die drei verstehen sich nach wie vor sehr gut miteinander, doch wir wissen natürlich, dass die Zwillinge mittelfristig ihre eigenen Wege gehen müssen“, erklärt Zoo- und Tierpark-Direktor Dr. Andreas Knieriem. „Noch steht jedoch nicht fest, wann und wohin Pit und Paule ziehen werden“, ergänzt er. In der Regel trennen sich Mütter und Jungtiere in einem Alter von zwei bis vier Jahren. Es kann also sein, dass dies der letzte Panda-Geburtstag sein wird, den Pit und Paule in Berlin feiern.
Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
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