Auf dem Weg zum belebten Kulturort
Scharounplatz und Herbert-von-Karajan-Straße neu gestaltet
Die kürzlich eröffnete, neugestaltete Freianlage des Kulturforums hat das Zeug, den bislang so vermurkste Ort zu einem „belebten Ort der Kultur und des Stadtlebens“ zu machen, wie Regine Günther (Grüne), Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, angemerkt hat.
Vor mehr als 20 Jahren fand der landschaftsplanerische Ideen- und Realisierungswettbewerb für das Freiraumkonzept mit dem Scharounplatz als zentralem Platz auf dem Kulturforum statt. Ihn gewann 1998 das Büro Valentien+Valentien.
Es folgten jahrelange Planungen und Diskussionen, in die die Stiftung Berliner Philharmoniker, die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), benachbarte Institutionen, Experten und eine interessierte Öffentlichkeit eingebunden wurden. 2010 übertrug das Land Berlin die Steuerung des Gesamtprojekts und die Bauherrenschaft an die landeseigene Grün Berlin Stiftung. Der Bezirk Mitte schloss mit Grün Berlin für die Bauzeit einen Nutzungsvertrag für Scharounplatz und Herbert-von-Karajan-Straße ab. Sie sind Besitz des Bezirks. Nun hat Grün Berlin das Areal wieder an den Bezirk zurückgegeben.
Bauarbeiten bei laufendem Betrieb
Christoph Schmidt, Vorstandsvorsitzender von Grün Berlin, betont die große Herausforderung, die es bei der Neugestaltung des Scharounplatzes und der Umgestaltung der Herbert-von-Karajan-Straße gegeben habe. Die Bauarbeiten hätten nämlich im laufenden Betrieb stattgefunden, „zum Beispiel während der Mantegna- und Bellini-Ausstellung mit über 100 000 Besuchern oder der Eröffnung der Philharmonie-Saison unter dem neuen Chefdirigenten Kirill Petrenko“, so Schmidt.
Die Gesamtkosten für die Neugestaltung der Außenanlagen vor der Philharmonie betragen rund 9,58 Millionen Euro. Knapp neun Millionen Euro, so Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne), stammten aus Bundes- und Landesmitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW)“, weitere Mittel vom Land Berlin.
Der neue Scharounplatz ist großzügig angelegt, barrierefrei und verkehrsberuhigt. Geschaffen worden sei „ein räumlicher Mittelpunkt für die anliegenden Kulturinstitutionen“, sagt Mittes Stadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Sabine Weißler (Grüne). Die Dezernentin freut sich über „neue Aufenthaltsqualitäten“ und „angenehme Wegeverbindungen für die zahlreichen Besucherströme“.
Private Autos müssen draußen bleiben
Die Herbert-von-Karajan-Straße ist verschmälert worden. Benutzen dürfen sie nur noch BVG-Linienbusse, Taxen, in ihrer Bewegung eingeschränkte Besucher der Philharmonie und Radfahrer. Privater Autoverkehr ist nicht mehr zugelassen.
Mit der Piazetta, die mit einer neuen Treppenanlage, „Stadtbalkonen“ und Sitzstufen ausgestattet wurde, und dem Philharmonischen Garten auf der Nordseite der Philharmonie, der neue Gehölze erhielt und in die Liste Berliner Denkmäler aufgenommen wurde, ist nun die Realisierungsstufe 1 der Neugestaltung des Kulturforums abgeschlossen. Der nächste Schritt ist der Bau des neuen Museums des 20. Jahrhunderts, „eine weitere große Veränderung“, so Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke). Vom Museumsbau hängt dann die Neugestaltung des Matthäikirchplatzes ab.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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