"Analog Lounge GmbH"
Ankauf von Fototechnik, Ferngläsern & Co.
"Guten Morgen“, ertönt es im Treppenhaus von einer älteren Dame. Sie greift einen gefüllten Stoffbeutel und übergibt Ihn Herrn Werner. Im Stoffbeutel der älteren Dame kommen eine Kamera, einige Objektive und ein Zielfernrohr zum Vorschein.
Vorsichtig reiht Ankäufer Werner die Gegenstände aus dem analogen Zeitalter auf. Gern würde sie diese Dinge bei Werner gegen Bares loswerden. Denn der 40-Jährige ist von der Firma "Analog Lounge GmbH" und kommt regelmäßig nach Berlin, um Kameras, Objektive, hochwertige Ferngläser, Mikroskope, Teleskope, Lupen und vieles weitere aus dem Fotobereich anzukaufen.
Besuche nach Terminvereinbarung
Vor neun Jahren fing alles an mit einem Nostalgie-Fotoladen. Inzwischen gibt es Ankaufstationen in ganz Deutschland und Besuche auf Termin. Die ältere Dame wartet geduldig, während der 40-Jährige die Kamera dreht und wendet, Auslöser und Rückspulauslöser betätigt und den Bereich, in den man den Film einlegt, unter die Lupe nimmt. „Am Geruch kann man erkennen, wo die Kamera gelagert wurde – in den meisten Fällen ist das leider der Dachboden oder der Keller. Weder Staub noch Feuchtigkeit tun diesen Apparaten gut.“ Diese sei jedoch in einem passablen Zustand.
Abnehmer gibt es in der ganzen Welt
Auch die Objektive – ein Tele- und ein Makroobjektiv – taugen noch etwas. „Nur den Belichtungsmesser werden Sie bei mir nicht los“, sagt Werner seinem Gegenüber zugewandt. „Sowas benutzt heutzutage kaum jemand mehr.“ Und die alten Kameras? Wer braucht die noch im digitalen Zeitalter? „Da gibt es tatsächlich Abnehmer in den südostasiatischen Ländern – von China und Indonesien bis Vietnam. Und ältere, gut erhaltene Ferngläser werden beispielsweise in Russland und Saudi-Arabien gekauft."
Werner drückt seinem Gast, dessen Karton inzwischen nur noch den Belichtungsmesser beinhaltet, ein paar 20- und 50-Euro-Scheine in die Hand. „Besser als nichts“, meint die Dame mit einem Lächeln, „wäre doch sonst nur im Müll gelandet.“ Auch Werner scheint zufrieden. "Es kommt auch vor, dass ich mehr Geld ausgebe, weil jemand eine seltene Kamera oder eine Sonderedition vorbeibringt."
Unbezahlbar hingegen sind die Geschichten, die Werner bei seinem Job zu hören bekommt: „Manche Menschen berichten mir aus ihrem Leben. Natürlich kann ich verstehen, wenn beim Anblick der Kamera Erinnerungen wachgerufen werden. Aber ich habe leider nicht immer die Zeit, mir alles bis ins kleinste Detail anzuhören, vor allem, wenn die nächsten Menschen zu Hause warten.“ Und schon klingelt das Telefon und ein weiterer Interessent hat was im Angebot.
Analog Lounge GmbH, E-Mail: werner@analog-lounge.net, www.fototechnik-gegen-cash.de.
Autor:PR-Redaktion aus Mitte |
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