Aus Kälte wird Wärme
Neue Pumpe produziert umweltfreundlich Wärme
Am Potsdamer Platz nimmt Vattenfall ab November seine neue Hochtemperatur-Wärmepumpe in Betrieb. Der Clou: Die Anlage macht Wärme aus Kälte. Rund 3000 Haushalte können im Winter damit versorgt werden.
Seit 25 Jahren liefert die Kältezentrale von Vattenfall am Potsdamer Platz sechs Grad kaltes Wasser an rund 12 000 Berliner Büros und 1000 Wohnungen, an das Kulturforum, das Sony Center und die Philharmonie. Das Wasser kühlt die Gebäude und technischen Anlagen herunter – und erwärmt sich dabei selbst. Über das Kältenetz fließt das zwölf Grad warme Wasser dann wieder zurück zur Kältezentrale. Dort wird diese Wärme bislang über Kühltürme ungenutzt an die Umwelt abgegeben.
Hier kommt nun die neue Hochtemperatur-Wärmepumpe ins Spiel. Als intelligente Schaltstelle zwischen Kältezentrale und Berliner Stadtwärmenetz nutzt die Pumpe die Abwärme aus dem Kühlwasser, erhitzt sie auf bis zu 120 Grad und speist sie ins Fernwärmenetz ein. Etwa 55 Gigawattstunden Wärme soll die Anlage künftig im Jahr produzieren. „Damit können im Sommer 30 000 Haushalte mit Warmwasser und im Winter 3000 Haushalte mit Wärme versorgt werden“, sagt Tanja Wielgoß, Vorstandschefin von Vattenfall Wärme. „Insgesamt spart die Anlage im Wärmesystem der Stadt im Jahr 6500 Tonnen CO₂ ein.“ Und, aktuell nicht unwichtig: Bei der Wärme-aus-Kälte-Erzeugung werden laut Vattenfall im Jahr rund 3,2 Millionen Kubikmeter Erdgas weniger verbraucht. Auch Kühlwasser wird geschont: rund 120 000 Kubikmeter jährlich.
Im November soll die Pilotanlage, die jetzt Richtfest feierte, ihren Betrieb aufnehmen. Planung und Bau kosten knapp acht Millionen Euro. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das Projekt mit über drei Millionen Euro. Vattenfall erprobt die neue Hochtemperatur-Wärmepumpe zusammen mit Siemens Energy.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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