Zwei Berlin-Fans verraten ihren Lieblingsort: die Joseph-Roth-Diele

Blick in die Gaststube der Joseph-Roth-Diele. | Foto: Privat
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  • Blick in die Gaststube der Joseph-Roth-Diele.
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Siegfried, von seiner Frau Renate und Freunden liebevoll Siggi gerufen, sitzt vor seinem Teller selbstgemachter Käsespätzle mit Salat und einem Steingutkrug voll süffigem Bier – und strahlt über das ganze Gesicht.

Es ist sein Lieblingsgericht. Und er ist endlich wieder an seinem Berliner Lieblingsort, der Gaststube Joseph-Roth-Diele in der Potsdamer Straße. Viele Jahre haben der Vertriebsleiter und die frühere Lufthansa-Mitarbeiterin in Berlins City West gewohnt. Jetzt, nach dem berufsbedingten Umzug nach Deutschlands Südwesten, besucht das Ehepaar so oft es kann die Hauptstadt. Ihr erstes Ziel, das sie ansteuern, ist dann immer – das haben sie der Berliner Woche verraten – die Gaststätte in der Potsdamer Straße 75.

Den Tipp für die Joseph-Roth-Diele habe ein Freund, ein österreichischer Schauspieler, gegeben, erzählt Siegfried. Das wird nicht von ungefähr gewesen sein. Joseph Roth war ein Landsmann, wenn auch 1894 in einem noch ungleich größeren Österreich geboren. 1920 kam der Schriftsteller nach Berlin, wo er mit seiner Frau Friedl bis 1925 lebte.

Genau da, in der Potsdamer Straße 75, wo zu Joseph Roths Zeiten sich eine Konditorei befand und heute Gäste zwischen 13 traditionellen süddeutschen Gerichten wählen können, soll der Schriftsteller, aus Wien kommend, seinen ersten Roman „Das Spinnennetz“ begonnen haben.

2002 haben die arbeitslose Lateinlehrerin Ulrike Schuster, der Filmregisseur Dieter Funk und Caroline Mentz Joseph Roth zurück nach Berlin geholt. Die Gründer des Devotionalienladens „Ave Maria“ nebenan sind – wie man sieht, mit Erfolg – das Wagnis eingegangen, eine bodenständige Kneipe mit kulturellem Anspruch zu eröffnen.

Abgesehen von der stilvollen Inneneinrichtung der Joseph-Roth-Diele, ihrem „richtig guten tollen Essen“ und dem interessanten Publikum, so Siegfried, schwärmen er und seine Frau Renate von den Regalen voller Bücher, aus denen man sich für eine genussvolle Lektüre bedienen kann. Ein Exemplar von Roths Erstling ist selbstverständlich vorhanden, ein prophetisches Buch über die Zuspitzung rechtsradikaler Konspiration. „Hoffentlich wird Roths damals so aktueller Roman nicht wieder tagespolitisch aktuell“, hofft die lesebegeisterte Renate. Blick in die Gaststube der Joseph-Roth-Diele.

Blick in die Gaststube der Joseph-Roth-Diele. | Foto: Privat
Besser als daheim im Südwesten: die Gerichte in der Joseph-Roth-Diele, meint Berlin-Fan Siegfried. | Foto: Privat
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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