UNSER AUSFLUGSTIPP
Auf den Spuren des Künstlers Paul Wunderlich in Eberswalde

Der „Raubvogel“ von Paul Wunderlich hält im Eberswalder Stadtpark am Weidendamm Ausschau nach Beute. | Foto:  Michael Vogt
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  • Der „Raubvogel“ von Paul Wunderlich hält im Eberswalder Stadtpark am Weidendamm Ausschau nach Beute.
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  • hochgeladen von Michael Vogt

Im Zentrum von Eberswalde lädt der Stadtpark am Weidendamm die Besucher zum Verweilen ein. Dort, wo das Flüsschen Schwärze einen kleinen Wasserfall hinunterrauscht, bevor es kurz oberhalb der Stadtschleuse in den Finowkanal mündet, wird der Besucher auf der benachbarten Wiese einer Bronzeskulptur begegnen.

Die beeindruckt nicht nur durch ihre schiere Größe von zwei mal vier Metern. Der „Raubvogel“, der vermutlich gerade eine imaginäre Beute mit durchdringendem Blick fokussiert, ist ein Geschenk des Grafikers, Malers und Bildhauers Paul Wunderlich aus dem Jahr 1994 an seine Geburtsstadt.

In Eberswalde wurde er 1927 geboren, bevor er nach Schule, Kriegsdienst und kurzer Kriegsgefangenschaft ein Kunststudium in Hamburg aufnahm. In der Elbmetropole leitete Wunderlich ab 1951 eine Druckwerkstatt, in der er unter anderem auch für Oskar Kokoschka und Emil Nolde arbeitete. Später übernahm er eine Professur für Malerei in Hamburg und arbeitete seit 1968 als freier Künstler mit Wohnsitz in Hamburg und Südfrankreich.

Als einziger deutscher Künstler wurde Wunderlich in die französische "Académie des Beaux Arts" aufgenommen. Und auch von seiner Geburtsstadt Eberswalde wurde der Künstler 2007 mit der Eröffnung des Paul-Wunderlich-Hauses geehrt. Das kleeblattförmige Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum am Marktplatz bietet 550 Mitarbeitern Platz und beherbergt auf drei Stockwerken eine Ausstellung mit über 300 Werken Wunderlichs. Zu sehen sind Bilder, Lithografien, filigrane Porzellanarbeiten, Schmuck und Möbelstücke sowie im Innenhof das überlebensgroße bronzene Skulpturenensemble „Sitzender Mann II“ und „Tanzende Frau II.“ Eine Stiftung kümmert sich heute um die Ausstellung und organisiert Veranstaltungen rund um das Schaffen des Künstlers, der 2010 verstarb. Auf die Frage, ob der Mensch ohne Kunst leben könne, antwortete Paul Wunderlich einst: „Ja, aber es lohnt sich kaum.“

Anfahrt: Von Berlin Hauptbahnhof ist Eberswalde mit dem Regionalexpress in 36 Minuten erreicht. Vom Bahnhof fährt der Bus 922 bis zum Marktplatz.

Kontakt: Paul-Wunderlich-Haus, Am Markt 1, 16225 Eberswalde, Telefon 03334 214-0, paul-wunderlich-haus.de. Die Dauerausstellung ist montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr, freitags von 8 bis 16 Uhr und sonnabends von 11 bis 16 Uhr geöffnet.

Der „Raubvogel“ von Paul Wunderlich hält im Eberswalder Stadtpark am Weidendamm Ausschau nach Beute. | Foto:  Michael Vogt
Der „Sitzende Mann“ und die „Tanzende Frau“ begrüßen die Besucher des Paul-Wunderlich-Hauses. | Foto:  Steffen Zahn
Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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