UNSER AUSFLUGSTIPP
Die Heimat des Bibers: Eine Tour durchs märchenhafte Briesetal

Fast fühlt man sich im Briesetal in die nordamerikanischen Everglades versetzt. | Foto: Michael Vogt
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  • Fast fühlt man sich im Briesetal in die nordamerikanischen Everglades versetzt.
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Zu Gesicht bekommt man ihn kaum, schon gar nicht tagsüber. Doch überall sind die Spuren des Bibers zu sehen. Angenagte Stämme, stille Tümpel und große Dämme quer zum Flusslauf deuten darauf hin, dass sich im Briesetal nordwestlich von Berlin das streng geschützte scheue Tier überaus heimisch fühlt.

Und in der Tat hätte sich das größte Nagetier Deutschlands kaum ein schönes Wohnzimmer aussuchen können. Wer hier zwischen Birkenwerder und Zühlsdorf – vorzugsweise wochentags am frühen Morgen – unterwegs ist, den erwartet eine stille märchenhafte Landschaft, die fast an die Sümpfe der amerikanischen Everglades erinnert. Denn dort wo die Knüppeldämme des Bibers das kleine Flüsschen aufstauen, bilden sich große Wasserflächen und Schwemmland, in denen kahle Bäume meterhoch aufragen. Es sind gerade diese Erlenbruchstämme, die dem Gewässer einst den Namen gaben. Denn Briese stammt vom slawischen Wort „Breza“ und bedeutet Birke, zu der eben auch Erlengewächse zählen.

Das idyllische Flüsschen entspringt im nordöstlich von Birkenwerder gelegenen Wandlitzsee und nimmt von dort seinen Lauf durch den Rahmersee, Lubowsee und Briesesee, bis es schließlich hinter Birkenwerder in die Havel mündet. Auf ihrem 17 Kilometer langen Weg präsentiert sich die Briese den Wanderern mal als schmaler, von mehreren sprudelnden Quellen gespeister Bach, mal als kleiner See oder als Kette von Teichen und moorigen Tümpeln. Die feuchten Erlenbrüche in den Niederungen stehen in reizvoller Abwechslung mit trockenen Misch- und Nadelwäldern an den Talhängen. Sträucher, Farne, Moose und krautige Pflanzen bilden den Lebensraum vieler weitere seltener Tierarten. Aufmerksame und geduldige Beobachter können hier zum Beispiel neben den allgegenwärtigen Enten und Schwänen auch seltene Tierarten wie den Schwarzspecht, Eisvogel, Moorfrosch und die Schlingnatter beobachten. Und wer weiß – vielleicht lässt sich am Ende doch mal der Biber in seinem Wohnzimmer erblicken …

Anfahrt: Mit der S1 geht es vom Bahnhof Friedrichstraße in 40 Minuten nach Borgsdorf. Hier folgt man der Radwege-Beschilderung des Radfernweges Berlin-Kopenhagen bis zur Kolonie Briese. Von dort führt ein mit rotem Balken gekennzeichneten Wanderweg (als naturbelassener breiter Pfad, mitunter auch als Bohlenweg) bis Zühlsdorf. Auf der anderen Seite der Briese geht es dann wieder zurück. Die Rundtour, die an den zahlreichen Brücken über das Flüsschen beliebig verkürzt werden kann, eignet sich sowohl für Wanderer als auch für Radfahrer.

Detailierte Informationen im Internet unter www.barnim-naturpark.de und auf https://bwurl.de/14-w

Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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