UNSER AUSFLUGSTIPP
Im Wohnzimmer der wilden Pferde: Spaziergänge rund um Hobrechtsfelde

Wilde Koniks beweiden die Flächen der ehemaligen Rieselfelder.  | Foto: Michael Vogt
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Ein Erlebnis der ganz besonderen Art verspricht ein Ausflug nach Hobrechtsfelde. Wo früher auf Rieselfeldern die Abwässer der Hauptstadt versickerten, grasen heute Hochlandrinder auf renaturierten Flächen, ziehen Wildpferde über weitläufige Waldweiden.

Neben Fjordpferden sind es Koniks, eine robuste osteuropäische Ponyrasse, die sich auf einem abgezäunten Areal von rund 820 Hektar frei bewegen und die Landschaft halboffen halten. Die Beweidungsflächen sind durch über 50 Tore zugänglich. Zahlreiche Wege bieten die Möglichkeit, die Pferde in (fast) freier Wildbahn zu beobachten – wobei stets Abstand gehalten und auf Fütterung verzichtet werden sollte. Die für die Berliner Stadtrandlage einzigartige Mischung aus Gehölzgruppen, Wald- und Wiesenlandschaft bietet Lebensraum für viele seltene Pflanzen- und Insektenarten, ebenso sind Vogelarten wie Neuntöter, Heidelerchen oder Goldammern hier heimisch. Idealer Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen ist das Gut Hobrechtsfelde.

Reiterhof, Streichelzoo und Kinderspielplatz werden überragt vom weithin sichtbaren Wahrzeichen des Dorfes, dem denkmalgeschützen alten Kornspeicher. Er beherbergt ein Besucherzentrum, in dem sich Interessierte über die Umwandlung der Rieselfelder in eine waldgeprägte Erholungslandschaft informieren können. Der preussische Stadtplaner James Friedrich Ludolf Hobrecht hatte 1862 maßgeblich die Einführung der Berliner Stadtentwässerung und damit auch die Anlage von Rieselfeldern vorangetrieben. Alte Kiefernwälder und feuchte Niederungen mussten zum Wohle der Gesundheit der Berliner Bevölkerung weichen, fortan wurden Abwässer der Großstadt in Hobrechtsfelde „verrieselt“. Erst mit Inbetriebnahme des Klärwerks Schönerlinde im Jahr 1985 wurden die Flächen nicht mehr benötigt, zwei Jahre später der Ausbau zum Erholungsgebiet beschlossen. Hundertausende Bäume und Büsche wurden neu angepflanzt, Informationstafeln angebracht, Aussichtsplattformen und Rastplätze angelegt. Verrieselt wird hier übrigens immer noch, allerdings nur vorgereinigtes Wasser aus dem Klärwerk Schönerlinde, das im Zuge der Wiederbewässerung den trockenen Flächen zugute kommen soll.

Anfahrt: Der Bus 891 vom S-Bahnhof Zepernick (S2) nach Hobrechtsfelde fährt nur werktags, deshalb empfiehlt sich die Anreise mit dem Rad vom S-Bahnhof Röntgental (S2) über die Schönerlinder Straße. Mit dem Pkw: Über die A 114 bis Ausfahrt Bucher Straße fahren. Dieser und der Hobrechtsfelder Chaussee stadtauswärts bis Hobrechtsfelde folgen.

Informationen: Gut Hobrechtsfelde, Hobrechtsfelder Dorfstraße 45, 16341 Panketal OT Hobrechtsfelde, www.agrar-hobrechtsfelde.de.

Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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